Pittermännchen: Ein rheinisches Wort to go

Den Unterschied zwischen "Menschen" und "Männchen" kann man im Rheinland nicht immer hören. Die erste Silbe wird identisch ausgesprochen; und da viele Rheinländer das ch in "ich", "mich" oder auch "Männchen" (fast) wie ein sch artikulieren, kann "Männchen" schon mal wie "Menschen" klingen.

Im "Duden" findet sich weder "Pittermännchen" noch "Pittermenschen", aber die Sachlage ist doch klar: Wenn ein Getränkehandel für seine Pittermännchen werben will, wählt er die Schreibung mit ä und ch - ebenso die Brauereien im Rheinland, die ihr obergäriges Bier in 10-Liter-Fässchen abfüllen, die hier eben Pittermännchen heißen.

In Pittermännchen steckt der "Pittermann", eine Verkleinerungsform zu "Pitter". Daneben gibt es ja auch den "Jüppemann" (zu Jupp "Josef") oder den "Tünnemann" (zu Tünn/Tünnes "Anton"). Warum nun ausgerechnet der kleine Pitter zum Namenspatron des Bierfässchens wurde und nicht der Jüppemann oder der Tünnemann, weiß wohl niemand - auch wenn Ihr Nachbar oder Apotheker vielleicht eine dolle Geschichte dazu kennen.

Pittermann beziehungsweise Pittermännchen kann auch noch ganz andere Bedeutungen haben, unter anderem "Gefängnis" oder auch "Penis". Wenn Sie aber im Rheinland an einem Schild vorbeifahren, auf dem "Pittermännchen gekühlt vorrätig" zu lesen ist, ist semantisch kein Zweifel möglich: Hier geht's ums Bier.

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