Plümmo: Eine Bettdecke, die ihren Namen verdient

Natürlich ist Plümmo ein französisches Lehnwort, es leitet sich her von "plumeau". Im Französischen wird allerdings die Endsilbe betont, im Rheinischen der Wortanfang - wie bei "Mússik".

Vor drei Jahren hat unser Institut einen Fragebogen zur regionalen Umgangssprache im Rheinland verschickt. In Troisdorf haben ihn beispielsweise zehn (erwachsene) Personen ausgefüllt, in Wachtberg sogar 18: Bis auf drei Ausnahmen meinten sie alle, die Bezeichnung Plümmo gehöre zu ihrem alltäglichen Wortschatz.

Daneben wurden noch "Bettdecke", "Deckbett" und "Oberbett" genannt. Im französischen "plumeau" steckt "plume" (Feder), das wieder auf lateinisch "pluma" zurückgeht. Ein mit Federn gefülltes Plümmo hat seinen Namen also tatsächlich verdient.

Hat unser Plümmo irgendetwas zu tun mit der "Franzosenzeit" im Rheinland zwischen 1794 und 1814? Wer hier vorschnell "Sicher dat!" antworten möchte, dem sei gesagt, dass das Wort auch anderswo, etwa in Österreich, sehr beliebt ist.

Info

In der Serie "Sprechen Sie Rheinisch?!" erläutern Sprachwissenschaftler des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte drei Mal wöchentlich die Herkunft und Bedeutung interessanter rheinischer Begriffe. Haben auch Sie ein Lieblingswort, dann mailen Sie uns unter rheinisch@ga.de.

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