Wachtberger Rathaus Behausungen in all ihren Facetten

Berkum.  · Sehr deutlich stechen die weißen Berberzelte hervor. Gitta Briegleb hat diese in ihrem Acrylbild "Erinnerungen an Marokkos Berberzelte" mit Stofffetzen veredelt. Durch ihre besondere Art zu malen hat es Briegleb geschafft, Bewegung in das Gemälde zu bringen.

 Zwei Besucherinnen betrachten bei der Vernissage im Wachtberger Ratssaal die farbenfrohe Collage "Home Sweet Home" von Maria Kontz.

Zwei Besucherinnen betrachten bei der Vernissage im Wachtberger Ratssaal die farbenfrohe Collage "Home Sweet Home" von Maria Kontz.

Foto: Maximilian Mühlens

"Vor einigen Jahren habe ich in Marokko gearbeitet und den Frauen dort beigebracht, mit einem Spinnrad zu arbeiten - das war eine der tollsten Erfahrungen überhaupt", so Briegleb. In den Zelten habe sie damals nicht fotografieren dürfen, weshalb sie ihren Beitrag zur aktuellen Ausstellung des Kunstkreises Wachtberg aus der Erinnerung gemalt habe.

Bei ihrer Jahresversammlung hatte die Künstlergemeinschaft sich für das Thema Behausungen entschieden. "Seit dem Sommer haben die 15 Künstlerinnen und Künstler an dem Thema gearbeitet. Entstanden sind dabei 27 Werke, die wir nun im Rathaus präsentieren dürfen", erklärte Maria Kontz, Leiterin des Kunstkreises.

Unter Behausung verstehen sich geschützte Orte für Mensch und Tier. Diese können künstlich oder natürlich, stabil oder fragil, wettergeschützt oder naturgegeben sein. Das Schneckenhaus, eine mobile, naturgegebene Behausung, bildet eine ursprüngliche Einheit mit seinem Bewohner und wird beim Verlassen in bestimmten Fällen von anderen Tieren weitergenutzt.

Für den Menschen waren Höhlen oder Zelte die frühesten Domizile, später kam das Haus als dauerhafte Behausung hinzu. Bürgermeisterin Renate Offergeld erinnerte in ihrer Ansprache an die vielen Flüchtlinge, die auch in der Gemeinde aktuell nach einer "dauerhaften Behausung" suchen.

Die Mitglieder des Kunstkreises sind überaus kreativ an das Thema herangetreten. Gabriela Graff-Klapp zeigt in ihrem Bild "Pen(n)thouse" den argentinischen Nationalvogel Hornero, der neben seinem Nest sitzt, das aus Lehm und Stroh besteht. Monika Rau steuerte der Ausstellung ein detailliertes Aquarell-Bild einer Ruine bei und Monika Clever konnte sich einen lokalpolitischen Hieb nicht verkneifen: Sie griff in ihrer Collage das "Integrierte Handlungskonzept" für Niederbachem auf. Das Thema für die nächste Ausstellung steht bereits fest: Dann gibt es Bilder zum Thema "Aufbruch".

Die Ausstellung ist bis Freitag, 8. Januar, zu den regulären Öffnungszeiten des Rathauses, Rathausstraße 34, geöffnet.

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