Ehrenamt in Wachtberg Wer möchte den Pfarrbrief gestalten?

WACHTBERG · "Gemeinsam unterwegs, miteinander füreinander": So lautet das Motto einer neuen Initiative der katholischen Pfarrei Sankt Marien in Wachtberg. Sie soll fortan dafür sorgen, dass die Hilfsbereitschaft von Bürgern und ihre Talente nicht ins Leere laufen, sondern gebündelt und gezielt angewendet wird.

 Ansprechpartner für Freiwillige: (von links) Claudia Schütz-Großmann, Andrea Neu, Claudia Langen und Pfarrer Hermann Josef Zeyen präsentieren das neue Logo der Kontaktstelle.

Ansprechpartner für Freiwillige: (von links) Claudia Schütz-Großmann, Andrea Neu, Claudia Langen und Pfarrer Hermann Josef Zeyen präsentieren das neue Logo der Kontaktstelle.

Foto: Nikola Raegener

Konkret handelt es sich um eine Kontaktstelle für ehrenamtliches Engagement. Wer sich gern einbringen möchte, wird ab sofort von Andrea Neu und Claudia Langen beraten und bestärkt. Beide Freiwilligenmanagerinnen wurden in einem Lehrgang für das neue Amt ausgebildet. Zum zweiten Mal führte das Bistum in Kooperation mit der Akademie für Ehrenamtlichkeit Deutschland aus Berlin eine solche Fortbildung durch, mit dem Ziel, neue Wege zu entwickeln.

"All das bedeutet nicht, dass das herkömmliche Ehrenamt überholt ist. Es meint eher eine Erweiterung des Angebotsspektrums", sagt Pfarrer Hermann Josef Zeyen und unterstreicht ausdrücklich, dass das Angebot nicht in Konkurrenz zu den traditionellen Ehrenamtsstrukturen der örtlichen Vereine treten wolle. Jedoch gebe es noch zahlreiche Lebensbereiche, in denen Bedarf nach Helfern bestehe.

"Gemeinsam mit den beiden Damen können Interessierte in einem Beratungsgespräch herausfinden, wo Kompetenzen und Stärken liegen, die innerhalb der Gemeinde noch gebraucht und eingesetzt werden können. Diese können ihren Ursprung sowohl in der Berufs-, als auch in der Lebenserfahrung haben", erklärt Claudia Schütz-Großmann als Vertreterin des Seelsorgeteams.

Wichtig ist laut Pfarrer Zeyen, dass das Konzept von den Fertigkeiten der Hilfswilligen aus erarbeitet werde und nicht von den Erwartungen der anderen Seite aus. Auch sei ausdrücklich punktuelles Engagement willkommen. Das alte Motto "Einmal Kassenwart, immer Kassenwart" sei heute nicht mehr vermittelbar, so Zeyen. Gerade in Wachtberg trage dazu nicht zuletzt die recht hohe Bevölkerungsfluktuation bei, meint der Pfarrer.

Doch auch Neubürger mit wenigen Bindungen seien oftmals bereit, sich einzubringen. "Ihnen wollen wir mit unserem Angebot ebenfalls helfen und Kontakte herstellen, die sich dann vertiefen lassen", erklärt er. Bereits jetzt engagierten sich mehr als 400 ehrenamtliche Mitarbeiter in der Gemeinde.

"Dazu zählen wir auch die 150 Messdienerinnen und Messdiener", sagt Pfarrer Zeyen. "Zurzeit benötigen wir noch händeringend jemanden für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und das Layout des Pfarrbriefes", so der Geistliche, der ergänzt: "Wichtig ist uns ein Miteinander auf Augenhöhe und ein verantwortungsvolles Engagement in der Kirchengemeinde." Als ein mögliches Beispiel für ehrenamtlichen Einsatz nennen er und Claudia Schütz-Großmann das Angebot von Heidi Rusnak: Die Diplomatenehefrau aus der Gemeinde reiste in ihrem Leben rund um die Welt und sammelte dabei zahlreiche Kochrezepte. Die gibt sie jetzt in einem Kochkursus für Kinder weiter. "Aktivität, Lust, Bewegung, Lebendigkeit, Freude und Liebe wünschen wir uns für die Gemeinde. Das neue Emblem der Initiative, ein rotes “E„ auf weißem Hintergrund, versinnbildlicht all dies", so Claudia Schütz- Großmann. fa/rae

Die beiden Freiwilligenmanagerinnen stehen an bestimmten Tagen und Zeiten im Pfarrbüro und in den katholischen Büchereien für Anfragen und Gespräche zur Verfügung. Für nähere Absprachen steht die Kontaktstelle für ehrenamtliches Engagement unter der Rufnummer 0228/322046 bereit.

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