Wachtberger Gemeindefeuerwehrtag "Wasser marsch" in Adendorf - Villiper Feuerwehrjugend gewinnt

ADENDORF · Für den sechsjährigen Louis, seinen drei Jahre jüngeren Bruder Lennox sowie für Lukas (7) und Fion (8) ist der Sonntag ein ganz großer Tag gewesen.

 Die Löschangriffe auf der Schützenstraße hatten die Kinder und Jugendlichen der Wachtberger Feuerwehren schon gut drauf. Sie gehörten zum Leistungsnachweis dazu.

Die Löschangriffe auf der Schützenstraße hatten die Kinder und Jugendlichen der Wachtberger Feuerwehren schon gut drauf. Sie gehörten zum Leistungsnachweis dazu.

Foto: Alfred Schmelzeisen

Die vier Kinder ließen sich beim Gemeindefeuerwehrtag vom stellvertretenden Adendorfer Löschgruppenführer Frank Beissel die Ausstattung eines Feuerwehr-Einsatzfahrzeugs ganz genau erläutern und waren sprichwörtlich "Feuer und Flamme", als sie im Führerhaus des modernen Fahrzeugs saßen. Von dort aus verfolgten die Kinder zusätzlich das Geschehen auf der nahen Schützenstraße wie aus einer Loge. Am Sonntag richtete die Löschgruppe Adendorf den Gemeindefeuerwehrtag der Freiwilligen Feuerwehr Wachtberg aus.

Am und rund um das Feuerwehrgerätehaus sowie auf dem Dorfplatz herrschte über viele Stunden reges Treiben. Ganz besonderes Zuschauerinteresse rief der Leistungsnachweis der Wachtberger Jugendfeuerwehren hervor. "Gruppe Achtung - Brandstelle: Vor uns liegende Wiesenböschung, Wasserentnahmestelle offenes Gewässer, Verteiler nach drei C-Längen. Schlauchtrupp unterstützt den Wassertrupp. Angriffstrupp verlegt die Leitung vor der Pumpe bis zur Einsatzstelle..." riefen die Gruppenführer der jeweils angetretenen Jugendgruppen ihren Feuerwehrkameraden zu.

Schnell lief anschließend der Gruppenführer mit einem Handscheinwerfer in Richtung einer angenommenen fiktiven Brandstelle. Rohre und Schläuche wurden von einem Wasserbecken verlegt und ein Schaumrohr angeschlossen. Dann hieß es "Wasser marsch" und der geschulte Feuerwehrnachwuchs spritze Wasser und Schaum auf die Schützenstraße in Richtung Schützenhaus.

Dieses Szenario wiederholte sich mehrfach. Aus Niederbachem und Villip waren zwei Feuerwehr-Jugendgruppen dabei, aus Berkum eine Gruppe. Gemeinsam üben die Jugendgruppen aus Adendorf und Pech, sie traten diesmal mit zwei gemischten Gruppen an. Wehrleiter Markus Zettelmeyer und die Jury mit Gemeindejugendfeuerwehrwart Norbert Hopp waren schließlich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Prüfungsabnahme. Die meisten der knapp 100 Kinder und Jugendlichen der Jugendfeuerwehrgruppen aus dem Gemeindegebiet beteiligten sich beim Leistungsnachweis, sagte Markus Zettelmeyer.

Norbert Hopp, der seit 14 Jahren Gemeindejugendfeuerwehrwart in Wachtberg und zudem stellvertretender Kreisjugend-Feuerwehrwart ist, ergänzte, dass neben dem Löschangriff drei Kinder und Jugendliche jeder Gruppe Knoten legen und stechen mussten und jeder Teilnehmer zusätzlich drei von 27 Fragen zum Thema Feuerwehr in einem theoretischen Teil zu beantworten hatte. Das beste Gesamtergebnis erzielten schließlich die Mitglieder der Jugendfeuerwehr-Gruppe Villip I. Sie erhielten den Wanderpokal als Leistungsnachweis-Gewinner. Das Ergebnis fiel jedoch sehr knapp aus.

Platz 2 belegte mit lediglich zehn Sekunden schlechterem Ergebnis die Jugendgruppe Niederbachem I, Platz 3 die gemischte Gruppe Pech-Adendorf. Die zweite Niederbachemer Gruppe war mit den jüngsten Teilnehmern besetzt, die "außer Konkurrenz" antraten, aber schon prima die teilweise schweren Einsatzmaterialien zu den vorgegebenen Stellen trugen und zusammenbauten.

Wehrleiter Markus Zettelmeyer nutzte den Gemeindefeuerwehrtag dazu, verschiedene Beförderungen und Ehrungen vorzunehmen. Zur Oberfeuerwehrfrau wurde Anja Seidel aus Fritzdorf ernannt, zum Oberfeuerwehrmann Stefan Esser aus Arzdorf. Michael von Wirtz ist jetzt Brandoberinspektor. Für 35 Jahre Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Wachtberg erhielten Karl-Heinz Schöneck aus Adendorf und Johannes Auen aus Niederbachem das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold.

Die stellvertretende Wachtberger Bürgermeisterin Ursula Perkams gehörte mit zu den ersten Gratulanten und lobte in ihrer Ansprache das ehrenamtliche Engagement der aktiven Feuerwehrleute sowie die eindrucksvolle Jugendarbeit, bei der der zukünftige Nachwuchs schon früh für unterschiedlichste anfallende Einsätze geschult wird. Zum Abschluss präsentierte die Jugendfeuerwehr Adendorf eine Schauübung, bei der ein Fahrzeugbrand gelöscht werden musste.

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