Römerwoche in Wachtberg Theater auf dem Dorfplatz und liebevolle Erläuterungen

WACHTBERG · Enorm ist das Interesse an der ersten Römerwoche in Wachtberg. Seit Samstag erkunden Geschichtsinteressierte auf unterschiedliche Weise das römische Leben im Drachenfelser Ländchen, wandern auf Römerstraßen und lassen sich auf liebevolle Weise das Leben der Römerzeit vorstellen.

 Mitglieder des Laienspielkreises Oberbachem entführen die Teilnehmer einer Wanderung des Heimatverein Niederbachem mit einem Sketch in die römische Zeit Wachtbergs.

Mitglieder des Laienspielkreises Oberbachem entführen die Teilnehmer einer Wanderung des Heimatverein Niederbachem mit einem Sketch in die römische Zeit Wachtbergs.

Foto: Alfred Schmelzeisen

Mit zahlreichen Veranstaltungen beteiligt sich die Gemeinde Wachtberg am Projekt "Römisches Rheinland 2014".

Die Römerstraßen durch das Gemeindegebiet waren, wie Walter Töpner für den Heimatverein Niederbachem nachvollzogen hat, "von hohem wirtschaftlichen und militärischen Interesse, weil die Römer Trachytsteinbrüche in Berkum ausbeuteten und das Steinmaterial zum Rhein transportieren mussten." Es sei in steinarmen Gegenden am Niederrhein für den Straßenbau und militärische Zwecke verwendet worden.

Nachgewiesen sind römische Siedlungen unter anderem bei Adendorf, Villip und Niederbachem. Ein kleines Römermuseum hat der Heimatverein Niederbachem in der Alten Schule in Niederbachem eingerichtet. "Viele Ausstellungsstücke wurden als Dauerleihgaben vom Rheinischen Landesmuseum in Bonn zur Verfügung gestellt", sagte der Vorsitzende des Heimatvereins, Hans Thelen.

Nach einer Wanderung über römische Straßen und einer kleinen Stärkung wurde der Dorfplatz in Oberbachem am Samstag zur Bühne umfunktioniert. Mitglieder des Laienspielkreises führten dort ein kleines Theaterstück von Ulf Hausmanns auf. Die Passagen der Darsteller waren reich gespickt mit geschichtlichen Hintergründen bis hin zur "Beauty-Pflege der Gutsherrin".

Von der Grundschule Niederbachem aus sind am Sonntag mit dem Wanderverein viele Besucher auf römische Spurensuche gegangen. Zahlreiche Römer-Darsteller gaben auf dem Weg bis nach Adendorf Erläuterungen zum römischen Leben. Als römische Offiziersgattin wusste Barbara Hausmanns viel aus ihrem Eheleben, von Kindern und auch von Sklaven zu berichten. Im Gudenauer Hof bei Alfred Schneider in Kürrighoven drehte sich alles um römischen Straßenbau und den Steinbruch Hümmerich.

Friedrich Oettler aus Pech, schlüpfte in die Uniform eines römischen Wachsoldaten und ließ römisches Leben am Wachtberger Ehrenmal nochmals lebendig werden. Im Heimatmuseum in Villip führte Ulf Hausmanns durch die Ausstellung des römischen Handwerks. Jürgen Findeisen erläuterte den Fund der "Schönen von Gimmersdorf".

Das weitere Programm

Bebilderter Vortrag über die römische Geschichte Wachtbergs (mit aktuellen Grabungsergebnissen), heute, 15. September, 19.30 Uhr, im Hotel Dahl, Heideweg 17, in Niederbachem.

Wanderung auf den Spuren der Römer in und um Adendorf/Spurensuche nach römischen Fundstellen in und um Adendorf, Samstag, 20. September, 14 Uhr , Treffpunkt auf dem Adendorfer Dorfplatz.

Wanderung außerhalb der Gemeinde entlang der römischen Wasserleitung in der Eifel, Sonntag, 21. September, 9 Uhr, Treffpunkt ist der Rathausparkplatz Berkum (Anfahrt 45 Kilometer).

Alle Veranstaltungen der Wachtberger Römerwoche sind kostenlos. Mehr Infos gibt es unter www.wachtberg.de unter Römisches Rheinland oder bei Barbara Hausmanns im Archiv der Gemeinde Wachtberg, 0228/9544168.

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