Lesefest Käpt'n Book Sockenkonzert auf Burg Adendorf

ADENDORF · Eine als Hofdame verkleidete Schauspielerin bahnt sich auf Burg Adendorf ihren Weg zur Bühne. Um sie herum sitzen Kinder auf dem Boden und bestaunen neugierig das Kostüm. Deren Eltern betrachten schmunzelnd die Szene. Dann ertönt klassische Musik eines Cembalos und einer Gamba. Die kleinen Zuhörer verfolgen das Konzert still und konzentriert.

 Aufführung im passenden Ambiente: Musiker und Schauspieler präsentieren den Kindern das Stück "Der König bittet zum Tanz".

Aufführung im passenden Ambiente: Musiker und Schauspieler präsentieren den Kindern das Stück "Der König bittet zum Tanz".

Foto: Axel Vogel

"Mir macht es einen riesigen Spaß zu sehen, wie die Kinder fasziniert dabei sind, wie aufmerksam und wie konzentriert. Ich finde es schön, dass durch so eine Veranstaltung die Kinder so gebannt werden", sagte Baronin Gabriela von Loë. Bereits zum zweiten Mal hat ihre Familie im Rahmen des rheinischen Lesefestes Käpt'n Book ihr privates Esszimmer für ein Konzert zur Verfügung gestellt.

Das Leseprojekt hat sich im fünften Jahr seiner Geschichte zu einem Vorzeigeprojekt der regionalen NRW-Kulturpolitik entwickelt. In den vergangenen zwei Wochen fanden bis Sonntag über 500 Veranstaltungen an 174 Veranstaltungsorten statt, das Lesefest zählt zu den größten Festivals für Kinder- und Jugendliteratur in Deutschland. Die Familie von Loë unterstützt das NRW-Projekt gern. "Die Freude am Lesen ist so essenziell wichtig für die Entwicklung eines Kindes", betonte sie bei der Veranstaltung am Sonntag.

Passend zum Ambiente der historischen Wasserburg präsentierten Musiker und Schauspieler den Kindern in dem Stück "Der König bittet zum Tanz" die Welt des höfischen Barocks des 17. Jahrhunderts. "Es ist eine musikalische und tänzerische Darstellung über das Leben am französischen Hofe.

Die Familie von Loë hat zwar zu dieser Zeit nicht am Hofe des Sonnenkönigs gelebt. Dafür aber später zur Zeit Napoleons, es gibt durchaus Verbindungen dazu", freute sich die Baronin. Spielerisch lernten die kleinen Zuschauer an dem Nachmittag den Bezug zur Historie und zur Musik aus der Epoche kennen.

Das Konzept der sogenannten Sockenkonzerte steht hinter diesem Konzertprojekt, was ebenfalls während der Lesewochen regelmäßig stattfindet. Es wurde in 2006 von der Musikerin Ulrike Neukamm initiiert und soll mittels Bewegung und Tanz klassische Musik Kindern näher bringen. "Die Kinder tanzen bei dem Stück mit, die Musik und Bewegung sind in einem harmonischen Zusammenhang. Es freut mich immer wieder, wenn sich die Kinder dafür begeistern", meinte von Loë.

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