Geplanter Jugendtreff in Adendorf Neues Blockhaus soll gedämmt werden
WACHTBERG · Soll es die rund 46 Quadratmeter große Blockhütte sein oder der umgebaute 90 Quadratmeter große Kellerraum? Ob der neue Jugendtreff auf dem Gelände oder in der Grundschule Adendorf untergebracht wird, ist weiterhin strittig. Wer gedacht hatte, die Entscheidung sei längt für den Bau einer Blockhütte gefallen (der GA berichtete), sah sich getäuscht: Am Mittwochabend stand das Thema "Jugendtreff Adendorf" erneut auf der Tagesordnung des Ausschusses für Bildung und Jugend.
Dafür konnte die Verwaltung allerdings triftige Gründe anführen: Der Verein der Freunde und Förderer der Jugendarbeit in Adendorf, künftiger Mieter und für die Unterhaltung der Einrichtung zuständig, hatte sich auf einer Mitgliederversammlung am 27. Februar doch für den ehemaligen Theaterraum in der Grundschule als Standort ausgesprochen. Und zwar einstimmig.
Anfangs sei die Ausgangslage in der Tat eine ganz andere gewesen, bestätigte Jürgen Engelschalk, Vorstandsmitglied des Vereins, den Ausschussmitgliedern. "Ursprünglich wollten wir ein Blockhaus, weil die Kinder und Jugendlichen dann draußen außerhalb der Schule gewesen wären." Mittlerweile sei es dem Verein allerdings egal, was kommt, "Hauptsache, es geht endlich los", so Engelschalk. Der sieht nämlich derweil die Jugendarbeit gefährdet, nachdem nur noch rund die Hälfte der Kinder, derzeit etwa zehn, den Jugendtreff in den Räumen der OGS nutzen würden. Das seien vor allem jüngere Kinder. Der Förderverein wolle aber auch älteren Kindern ein attraktives Angebot machen. "Es ist unerträglich, wie das läuft", sagte Engelschalk vor dem Ausschuss.
Klar war aber für die Verwaltung zu diesem Zeitpunkt auch, dass sich Engelschalks Verein am 27. Februar eindeutig für die Unterbringung in den Kellerräumen ausgesprochen hatte. Und zwar aus einem nachvollziehbaren Grund. So wie das rund 73 000 Euro teure, dabei aber ungedämmte Blockhaus bislang von der Politik abgesegnet worden war, wären laut Engelschalk nämlich Nebenkosten (vor allem Heizung) von rund 600 Euro pro Jahr aufgelaufen. Zu viel für seinen Verein, wie er bekräftigte. Schließlich müsse man mit einem Zuschuss von 5500 Euro Mitgliedsbeiträgen die Betreuung des Treffs, den Unterhalt und Anschaffungen bestreiten. Das war so auch bei der Verwaltung angekommen, die mit dem Förderverein einen Mietvertrag aushandeln muss.
Doch der Verwaltungsvorschlag zugunsten der preiswerteren Sanierung des zudem größeren Theaterkellers fand keine Mehrheit. Vielmehr beharrten im Ausschuss vor allem CDU und Grüne vehement auf der Umsetzung alter Beschlüsse zugunsten des Blockhauses. Auch eine rund 15000 Euro teure zusätzliche Dämmung fand nun auch wegen flexibler Nutzungsmöglichkeiten Fürsprecher. Hilde Philippi (CDU) wollte daher einen endgültigen Beschluss über einen Bau plus zusätzlicher Kosten für die Dämmung herbeiführen. Dagegen machte SPD-Fraktionschef Bernd Becker mobil. Becker warnte die anderen Parteien, "damit erweisen sie der Jugendarbeit und dem Haushalt einen Bärendienst". Zudem wies Bürgermeisterin Offergeld daraufhin, dass sich die Gemeinde in einer vorläufigen Haushaltsführung befinde und sie einen solchen Beschluss beanstanden müsse.
Doch mit einem gedämmten Blockhaus hätte sich wiederum der Förderverein anfreunden können, wie Engelschalk betonte: "Wir hatten bislang Angst vor den Heizkosten." Das Statement ärgerte nun Bürgermeister Offergeld, die sich vom Förderverein im Vorfeld des Ausschusses "ganz anders informiert" gefühlt hatte. Auch wehrte sich die Bürgermeisterin gegen Vorwürfe aus dem Ausschuss, die Verwaltung habe Beschlüsse in Sachen Blockhaus nicht umgesetzt: "Der Förderverein sollte selber entscheiden, darum haben wir ihm alle Optionen offengehalten." Schließlich sei das ja auch der zukünftige Mieter.
Wie Offergeld gegenüber dem GA bekräftigte, werde die Verwaltung die Kehrtwende des Fördervereins anhand des Schriftverkehrs auch dokumentieren. Die Mehrheit des Ausschusses entschied trotzdem: Der Rat soll am 25. Juni beschließen, das Blockhaus samt Dämmung und dafür notwendige höherwertige Fenster zu bestellen. Zudem sind aus Sicht von Offergeld die Mitglieder des Fördervereins nochmals gefragt, über den Betrieb der gedämmten Blockhausversion abzustimmen.