Misswahl im Ländchen

Wachtberg · Egal ob Hüttengaudi oder Mundartsitzung, mit Gästen oder komplett hausgemacht: In ganz Wachtberg wurde am Donnerstag gefeiert. Die jecken Wiever waren meist unter sich, die Herren wirkten im Hintergrund an Mischpult und Zapfhahn.

 Die Frauengruppe "Adendorfer Kanalratten" hat einen Kostüm- und Imagewechsel vollzogen: Ihr Thema in diesem Jahr lautet Misswahl. Wer ist die Schönste? Schwer zu sagen.

Die Frauengruppe "Adendorfer Kanalratten" hat einen Kostüm- und Imagewechsel vollzogen: Ihr Thema in diesem Jahr lautet Misswahl. Wer ist die Schönste? Schwer zu sagen.

Foto: Alfred Schmelzeisen

Bei den Berkumer Möhnen sind es elf Frauen mit den dazugehörigen Männern, die das Programm der Sitzung im Limbachsaal organisieren. „Wir freuen uns, wenn wir anderen eine Freunde machen können, und dafür arbeiten wir“, sagte Obermöhn Karin Hermann.

Sie hatte unter anderem die KG Unkel, die Berkumer Dorfmusikanten und Torben Palm zu Gast. „Schenk mir dein Herz“ sang er, und das ließen sich die Damen im Saal nicht zwei Mal sagen.

Zünftig ging es in der Fritzdorfer Mehrzweckhalle zu. Angesicht der vielen hübschen Dirndl und feschen Lederhosen hätte die Hüttengaudi durchaus irgendwo in den Alpen stattfinden können.

Die jecken Wiever boten viele eigene Reden und Sketche, Jodeln konnte man ebenso lernen wie Kölsch. Märchenhaft wurde es dann bei der Fritzdorfer Interpretation von Aschenputtel.

Auch Karel Gotts „ Biene Maja“ erlebte am Donnerstag einen ungeahnten Höhenflug. Bei der Sitzung der „Seerosen“ in der Villiprotter Schützenhalle gab Silke Saam den Schlagersänger, Marianne Reinschlüssel summte als Biene über die Bühne, die Frauen im Saal bogen sich vor Lachen. Ausschließlich eigene Kräfte sorgten hier im gesamten Programm für viel Spaß.

Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Sketch der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) im Gemeindebüro spielte. Selbst wenn Kinder mit modernen Namen angemeldet werden oder der Pfarrer den „Halve Hahn“ für ein Fleischgericht hält – die Damen im Hotel Görres in Villip lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. „ Schnaps ist Schnaps und amtlich ist amtlich.“

Bei der KG Hetzbröde in der Schützenhalle von Adendorf war Misswahl. Zumindest hatte sich eine Gruppe von Frauen, die vor zwei Jahren noch als unauffällige Adendorfer Kanalratten verkleidet waren, mit Schärpen herausgeputzt.

Echte Knaller waren wie immer die vereinseigenen „ Knallbonbons“. Herby und Hennes auf der Bühne freuten sich: „Hier ist ein Leckerchen neben dem nächsten.“ Für Nachwuchs in der Bütt ist auch gesorgt, was Sandra Fiedler und Rebecca Zikeli als „Kleen on Kleener“ bewiesen.

Weiberfastnacht schlägt traditionell die große Stunde der Männerballette. Während die Hetzbröde selbst Waden zeigten, sorgte in Niederbachem die Showtanzgruppe „American Dream vom Rhing“ für die erste Rakete des Nachmittags.

Bei der Mädchensitzung im Henseler Hof konnten sich sie Damen außerdem auf Musik von den „Barhockern“ und von den „Cöllnern“ freuen. Überall in Wachtberg erklang natürlich „Kumm loss mer fiere“.

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