Wachtberg Kontrollfahrt der Feuerwehr: Nur wenige Beanstandungen

WACHTBERG · In den engen Straßen am Neubaugebiet in Berkum war am Donnerstag das Durchkommen für das Löschgruppenfahrzeug der Wachtberger Feuerwehr ebenso wenig ein Problem wie in den verwinkelten Gassen von Züllighoven.

Erst in Werthhoven wurden die Fahrkünste von Feuerwehrchef Markus Zettelmeyer am Steuer des 14-Tonners auf die Probe gestellt: Ein geparkter Volvo hatte in der Straße Fuchskaule nur noch wenig Platz gelassen. Daher stieg Ordnungsamtsmitarbeiterin Karin Zimmermann vorsichtshalber kurz aus, um sich den Engpass genauer anzusehen.

Doch Zettelmeyer konnte das Auto dann ohne größeren Verzug mit seinem rund 2,50 Meter breiten Einsatzfahrzeug passieren. Auch im weiteren Verlauf der Kontrollfahrt, die die Wachtberger Feuerwehr regelmäßig mit dem Ordnungsamt durchführt, stieß Zettelmeyer nur in einem Ortsteil auf Hindernisse. Das Besondere an der Wachtberger Aktion war dieses Mal: Sie fand im Zuge einer kreisweiten Aktion statt, die unter dem Motto "Freie Fahrt für schnelle Hilfe" für die Belange bei Feuerwehreinsätzen aufklären sollte.

Dass Kreisbrandmeister Walter Jonas seinen 19 Wehrführern im Rhein-Sieg-Kreis die Aktion ans Herz legte, hat Gründe. Jonas erinnerte an den verheerenden Brand in Siegburg im März 2013. Damals wurden bei einem Feuer, das in einem Mehrfamilienhaus an der Mittelstraße ausgebrochen war, ein Mann getötet und fünf Personen durch Rauchgase verletzt. Bei der Anfahrt hatte die Siegburger Feuerwehr erhebliche Probleme mit parkenden Fahrzeugen auf der schmalen Straße gehabt. Laut Siegburger Polizei wurden drei Fahrzeuge beschädigt, die Falschparker hätten aber nicht die Personenrettung behindert.

Die Erfahrungen aus Siegburg sind aus Sicht von Jonas kein Einzelfall: "Wir haben sehr häufig die Problematik, dass Rettungswege zu eng sind." Dabei sind es seiner Erfahrung nach nicht immer nur Autofahrer, die gedankenlos oder aus Unwissenheit ihre Fahrzeuge so parken, dass auf der Straße keine drei Meter Restbreite bleibt. So viel Platz brauchen Feuerwehrfahrzeuge, um vorbeizukommen.

Nicht selten sind es aber auch Planer, die etwa in Neubaugebieten Straßen als verkehrsberuhigte Bereiche schlicht zu eng dimensionieren, ergänzte der Kreisbrandmeister. Hinzu komme, dass oft nur ein Stellplatz zur Verfügung stehe, "und der Rest der Familie mit seinen Autos auf der Straße parkt". Daher seien Kontrollfahrten gerade auch in Neubaugebieten sinnvoll.

Wie der Rücklauf auf die kreisweite Aktion ausfiel, konnte Jonas gestern noch nicht sagen. Sein Stellvertreter, Wachtbergs Wehrführer Markus Zettelmeyer, geht aber davon aus, dass die Kontrollfahrten auf jeden Fall in Sankt Augustin, Rheinbach und Meckenheim durchgeführt werden. Für seinen Beritt konnte Zettelmeyer nach einer 60 Kilometer langen Tour durch die Gemeinde ein "positives Resümee" ziehen, was auch der Tatsache geschuldet sei, "dass wir die Kontrollfahrten hier schon seit vier Jahren durchführen". Allein die Huppenbergstraße in Pech war "relativ eng zugeparkt". Dort verteilten Zettelmeyer und Zimmermann Informationszettel, nicht mit dem Zeigefinger, "sondern um zu sensibilisieren".

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