Ortsvertretung Pech Kompromiss hinter den Kulissen

WACHTBERG-PECH · "Außer Spesen nichts gewesen" - so überschrieb die Wachtberger SPD ihren Kommentar im Nachgang der jüngsten Sitzung der Ortsvertretung Pech. Auch die Grünen konstatierten: "Wir verstehen den ganzen Aufruhr nicht."

Und ein Bürger meinte an die Adresse der CDU: "Sie beschäftigen sich hier mit Themen, die bereits gelöst sind." Was war passiert? Auf Antrag der CDU war das Gremium am Donnerstag im Feuerwehrgerätehaus zusammengekommen, um ein einziges Thema zu debattieren: die künftige Nutzung der Alten Schule.

Wie berichtet, sollen die dortigen Räume, die bislang von den Kindern der Offenen Ganztagsschule genutzt werden und die als Jugend- und Seniorentreff dienen, künftig verstärkt von den Grundschülern genutzt werden.

Wie die Vorsitzende der Ortsvertretung und Konrektorin der Grundschule, Jutta Danylow, auf der vorletzten Sitzung der Ortsvertretung mitgeteilt hatte, war man nach langen Diskussionen mit allen Betroffenen zu einem Kompromiss für die künftige Nutzung der beiden Räume in der Alten Schule gekommen: Senioren, Jugendliche und Kinder sollten künftig enger zusammenrücken und beim Stühlerücken selbst mit Hand anlegen.

Hintergrund ist der gestiegene Bedarf für immer mehr Kinder. Ratsherr Jürgen Kleikamp (CDU) sah in dem ganzen Vorgang "ein handstreichartiges Vorgehen" und kritisierte, dass das gesamte Prozedere "an den politischen Gremien vorbei verhandelt wurde. Deshalb", so Kleikamp, "müssen wir noch einmal reden, um die Genese des Ganzen nachzuvollziehen". Und sein Vorwurf: Der Kompromiss sei nur "um des lieben Friedens willens seitens der Senioren zustande gekommen."

Bürgermeisterin Renate Offergeld warnte davor, die Gruppen gegeneinander auszuspielen. Im Übrigen habe sie keinen Grund gesehen einzuschreiten: "Ich war sehr froh, dass die Gruppen sich geeinigt hatten. Für uns als Verwaltung hatte das Ganze Modellcharakter. Auch die Zustimmung der Senioren hatte ich schriftlich. Es gab von keiner Seite negative Rückmeldungen." Ihre Devise: "Wir sollten uns heraushalten, wenn alle sich vertragen."

Nachdem es noch während der Sitzung positive Rückmeldungen der Seniorenvertretungen nach den ersten Probeläufen in der Alten Schule gab, richtete sich die Diskussion auf die Zukunft. So berichtete Frank Fongern, Jugendbetreuer der evangelischen Kirchengemeinde Wachtberg, über Pläne, rund um die Alte Schule ein ökumenisches Mehrgenerationen-haus zu bauen. "Den Platz hätten wir, den Architekten auch. Wenn dann noch 100 Senioren jeweils 1000 Euro spenden würden, könnten wir loslegen."

Am Ende der Sitzung verkündete die Bürgermeisterin noch eine gute Nachricht: Die Firma Inexio, die für Pech voraussichtlich Glasfaserkabel für schnelles Internet verlegen wird, lädt für Dienstag, 29. September, um 19 Uhr in die Alte Schule zu einer Informations-Veranstaltung ein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort