Bedarf an Ü3-Plätzen in Wachtberg Kitas: Plätze für ältere Kinder gesucht

WACHTBERG · Wie sieht die Betreuungssituation in den Wachtberger Kitas aus? Darüber informierte die Verwaltung den Ausschuss für Bildung und Jugend: Schlechte Nachrichten gab es dabei aus Niederbachem.

 Kita "Glühwürmchen" in Niederbachem: Laut Verwaltung ist noch offen, ob der Landschaftsverband für ein weiteres Jahr eine Betriebserlaubnis für eine provisorische Gruppe in der Kita erteilt.

Kita "Glühwürmchen" in Niederbachem: Laut Verwaltung ist noch offen, ob der Landschaftsverband für ein weiteres Jahr eine Betriebserlaubnis für eine provisorische Gruppe in der Kita erteilt.

Foto: Axel Vogel

Diese hängen damit zusammen, dass seit dem 1. August 2013 nach Maßgabe der Landesregierung die für U 3- Kinder geförderten Plätze in den Kindertageseinrichtungen auch mit U 3 Kindern besetzt werden. Zum Problem hat sich dabei jedoch die große Platznachfrage nach Ü 3-Plätzen entwickelt. "Daher wurde sowohl im Kita-Jahr 2013/14 als auch in 2014/15 in Abstimmung mit dem Rhein-Sieg-Kreis nur eine reduzierte Zahl an U 3-Plätzen angeboten", heißt es in der Verwaltungsvorlage. Wie Beigeordneter Jörg Ostermann bekräftigte, ist das allerdings kein Wachtberg-spezifisches Problem: "Der Bedarf ist im ganzen Land nicht richtig erkannt worden."

Dieser ungeahnte Mehrbedarf an Ü 3-Plätzen hat auch Auswirkungen auf Wachtberg. Zwar kann die Gemeinde allen Kindern, die bis zum 1. November das dritte Lebensjahr vollendet haben, zum 1. August einen Platz anbieten. Doch während sich die Situation in Adendorf so entspannt hat, dass die Belegung der Kita wie geplant erfolgen kann, gestaltet sich die Unterbringung von Ü 3-Kindern in Niederbachem schwierig. Denn wenn in der städtischen Kita "Glühwürmchen" Anfang August alle geförderten U 3-Plätze mit Kindern besetzt würden, "könnten dort keine Ü 3-Kinder mehr aufgenommen werden", erklärte Fachbereichsleiterin Sabine Radermacher.

Das hätte zur Folge gehabt, dass die Gemeinde 27 Ü 3-Kindern, die derzeit auf der Warteliste des "Glühwürmchens" stehen, kein Platzangebot machen könnte. Nach Aussage der Verwaltung müsse man nach Rücksprache mit der benachbarten privaten Kita "Drachenhöhle" ebenfalls davon ausgehen, dass diese keine neuen Ü 3-Kinder aufnehmen könne. Darum würden statt der geplanten 16 U 3-Plätze, die das Land NRW mit 272.000 Euro fördere, in Niederbachem zunächst nur zwölf eingerichtet, erklärte Gemeindesprecherin Margrit Märtens. Dadurch könne die Gemeinde aber 14 zusätzliche Ü 3-Plätze anbieten. Laut Verwaltung ist auch noch offen, ob der Landschaftsverband für ein weiteres Jahr eine Betriebserlaubnis für eine provisorische Gruppe in der Kita "Glühwürmchen" erteilt. Wenn nicht, müssten weitere 13 Ü3-Kinder anderweitig untergebracht werden. Aus Sicht der Verwaltung halten sich "aber die Einschränkungen, die die alternative Gruppenform in der Kita Glühwürmchen für den U3-Bereich mit sich bringen würde, "in einem vertretbaren Umfang".

Dabei verwies Fachbereichsleiterin Radermacher als Alternative auf die Tagespflege, die in der Gemeinde gut aufgestellt sei: insgesamt verfüge Wachtberg über 83 Tagespflegeplätze. Wären damit alle 27 Kinder auf der Warteliste, die sich laut Sprecherin Märtens jederzeit ändern könne, versorgt? "Zum jetzigen Zeitpunkt kann diesbezüglich keine verbindliche Aussage getroffen werden", erklärte Märtens.

Es gibt noch eine weitere Unwägbarkeit: Beigeordneter Ostermann sieht "ein leichtes Risiko", dass das Land Nordrhein-Westfalen wegen des unvollständigen U 3-Ausbaus Fördermittel zurückfordern könnte. In einem solchen Fall sei aber nicht klar, ob eine mögliche Rückforderung die komplette Summe von 272.000 Euro umfasse oder nur einen Teil. Am 9. Februar ist laut Verwaltung ein klärendes Gespräch mit Regierungspräsidentin Gisela Walsken geplant.

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