Bei Landwirt Bernd Welsch waren alle Kälber pünktlich Heiligabend im Stall

WACHTBERG-ARZDORF · Das Kalb im Stall von Bernd Welsch steht noch ein bisschen wackelig auf den Beinen. Kuh Annabell hat ein Auge auf die Kleine, die pünktlich kurz vor Heiligabend geboren ist. In den Stall muss der Arzdorfer Landwirt heute trotzdem, aber es sieht so aus, als ob das Weihnachtsessen mit der Familie pünktlich beginnen kann.

 Landwirt Bernd Welsch schaut im Stall bei Kuh Annabell und ihrem neugeborenen Kalb nach, ob alles in Ordnung ist.

Landwirt Bernd Welsch schaut im Stall bei Kuh Annabell und ihrem neugeborenen Kalb nach, ob alles in Ordnung ist.

Foto: Axel Vogel

"Ich gehe davon aus, dass wir dieses Jahr zu 90 Prozent keine Kalbung mehr haben", sagte Welsch am Dienstag. "Wenn keine Probleme auftreten und kein Tier krank wird, werden wir die nächsten drei, vier Tage Ruhe haben."

Anders war das an einem Ostersonntag, erinnert sich der Landwirt. Die Kinder waren noch klein und freuten sich aufs Eier suchen, doch dann funktionierte die Melkanlage nicht. Bis der Fehler schließlich behoben war, blieben die Ostereier im Versteck.

Darauf, dass Landwirtschaft ein Job rund um die Uhr ist, macht in diesen Tagen auch der Rheinische Landwirtschaftsverband aufmerksam.

Heu und Stroh gibt es zwar noch, aber mit Ochs und Esel im Stall von Bethlehem hat moderne Landwirtschaft nicht viel gemeinsam. Zweieinhalb Stunden morgens und abends und vier Hände braucht man, um die 170 Tiere, davon 90 Milchkühe, auf dem Hof Welsch zu versorgen.

"Es muss immer eine zuverlässige Person da sein, die die gesamten Betriebsumstände kennt", sagte der Bauer. Unvorhergesehenes kann immer passieren, zum Beispiel dass bei den Jungtieren eine Grippe kursiert. Im Kuhstall stehen ausschließlich Tiere aus eigener Nachzucht.

Bernd Welsch hat den traditionsreichen Familienbetrieb von seinem Vater übernommen, Sohn Florian hat seine Ausbildung ebenfalls beendet und plant ein Agrarwissenschaftsstudium. Damit es an Heiligabend schneller geht, packt er wie Mutter und Schwester mit an, so dass auf dem Hof Welsch in diesem Jahr zumindest einer Weihnachtsurlaub machen kann: der Auszubildende.

Landwirtschafts-Verband

Der Rheinischer Landwirtschafts-Verband (RLV) hat seinen Sitz in der Rochusstraße 18 in Bonn. Er ist seit mehr als 50 Jahren die Berufsvertretung für die Bauern im Rheinland.

Ob Ackerbauern, Tierhalter, Milchvieh- oder Sonderkulturbetriebe: Der RLV repräsentiert rund 20.000 Mitglieder. Freiwillig sind rund 95 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe des Rheinlandes im RLV organisiert.

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