Vergrößerung soll Mitglieder halten Golfclub will erweitern

BONN/WACHTBERG · Der Golfclub Bonn-Godesberg in Wachtberg will investieren: Neben dem Golfplatz am Landgrabenweg oberhalb von Niederbachem möchte der Verein einen neuen Kurzspielplatz bauen und hat deshalb einen Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplans gestellt.

 Andreas Thamm (rechts) zeigt Ausschussmitgliedern, wo die Grenze des geplanten Kurzspielplatzes verlaufen soll.

Andreas Thamm (rechts) zeigt Ausschussmitgliedern, wo die Grenze des geplanten Kurzspielplatzes verlaufen soll.

Foto: Betinna Köhl

Der Planungsausschuss der Gemeinde Wachtberg machte sich am Dienstagabend ein Bild von dem Gelände, das rund 7,5 Hektar groß ist. Der Golfclub will Grundstücke hinzupachten, die zurzeit als Weihnachtsbaumplantage und Getreideacker genutzt werden. Andreas Thamm, Platzwart des Golfclubs Bonn-Godesberg und zuständig für die Zukunftsplanung, erläuterte beim Ortstermin und später bei der Ausschusssitzung im Rathaus, dass der Verein die Erweiterung brauche, um die Mitgliederzahl von derzeit 870 halten zu können. "Moderne Golfanlagen haben eine gewisse Struktur, und die versuchen wir abzubilden", sagte Thamm. Das Problem bisher: Wer die ersten Golfübungen gemacht hat, muss sofort auf dem großen 18-Loch-Platz spielen.

"Der Turnierplatz ist schwierig, weil er in dünnen Schneisen in den Wald geschlagen ist", erklärte Thamm. Handlungsbedarf sieht der Vorstand, da 500 Mitglieder älter als 50 Jahre sind. Die Altersstruktur erfordere es, die Jugendarbeit weiter auszubauen und neue Sportler zu werben. "50 Neumitglieder pro Jahr decken nicht den Verlust durch Tod oder Wegzug", sagte Thamm.

Die Mitglieder des Planungsausschusses gaben der Gemeinde grünes Licht, einen städtebaulichen Vertrag mit dem Golfclub zu entwerfen. Der Verein soll sich darin verpflichten, die Kosten für die Änderung des Flächennutzungsplanes in vollem Umfang zu übernehmen. Das Ergebnis der notwendigen Prüfungen ist offen. "Der städtebauliche Vertrag ist keine Zusage, dass eine Änderung des Flächennutzungsplans möglich ist. Die Eingriffe in Natur und Landschaft müssen bewertet und ausgeglichen werden", sagte Jörg Ostermann, Beigeordneter der Gemeinde Wachtberg.

"Früher wurde mit Panzern durch den Wald gefahren, eingesät und fertig", sagte Thamm in Anspielung auf den Platzbau in den 1960er Jahren (siehe Text unten). "Heute wollen wir das natürlich anders machen."

Nadelöhr ist bereits jetzt die Zufahrt zum Golfplatz über den Landgrabenweg, der auf den ersten 400 Metern durch ein Wohngebiet führt. Laut Golfclub ist nicht mit mehr Fahrzeugen zu rechnen, da die Mitgliederzahl nur gehalten werden soll. Die Politiker wollen jedoch genauer geprüft haben, wie viel Verkehr der öffentlich zugängliche Kurzspielplatz zusätzlich anziehen würde.

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