Windmühlenfest in Fritzdorf DJ Olli löst Bierdeckel-Zusage ein

FRITZDORF · Fritzdorfer Feuerwehrleute organisieren dreitägiges Fest auf Windmühlen-Gelände. Über 350 Gäste feiern bis in die Morgenstunden.

 Oliver Wolf (rechts) und Christian Wisolowski legten beim Mühlenfest 2014 in Fritzdorf auf. Zwei Jahre zuvor hatte die Feuerwehr seinen DJ-Einsatz auf einem Bierdeckel gebucht.

Oliver Wolf (rechts) und Christian Wisolowski legten beim Mühlenfest 2014 in Fritzdorf auf. Zwei Jahre zuvor hatte die Feuerwehr seinen DJ-Einsatz auf einem Bierdeckel gebucht.

Foto: Alfred Schmelzeisen (Archiv)

Ziel vieler Fans des traditionellen Fritzdorfer Windmühlenfestes war am Wochenende der Festplatz rund um das Fritzdorfer Wahrzeichen, die im Jahr 1842 erbaute Windmühle. Schon oft haben hier die Fritzdorfer und ihre Freunde gefeiert. Das traditionelle Windmühlenfest bereiten im jährlichen Wechsel der Förderverein der Löschgruppe Fritzdorf der Freiwilligen Feuerwehr Wachtberg und der Ortsfestausschuss vor, berichtete Löschgruppenführer Gerd Beissel. In diesem Jahr kümmerten sich die 25 Aktiven der Löschgruppe mit ihren Ehefrauen und Partnern um die Festorganisation der dreitägigen Open-Air-Veranstaltung. Gerd Beissel selbst war während des Festes am Grill beschäftigt.

Rund 350 Jugendliche und junge Erwachsene waren am Freitagabend begeistert von der Disco-Veranstaltung mit dem Voyager-Team. Zur Ü 30-Party am Samstag löste DJ Oliver Wolf sein vor zwei Jahren beim Windmühlenfest auf einem Bierdeckel dokumentiertes Versprechen ein, in diesem Jahr die passende Musik beizusteuern. Die letzten Gäste verließen erst in den frühen Morgenstunden am Sonntag das Gelände.

DJ Olli war in den Jahren 1988 bis 2000 bekannt für sein Talent, die passende Partymusik aufzulegen, hatte sich dann allerdings wegen anderer beruflicher Verpflichtungen aus dem Bereich zurückgezogen. Mit Christian Wisolowski gelang ihm am Samstagabend ein tolles Comeback. Bis in die Nacht hinein wurde rund um das Windmühlen-Gebäude groß gefeiert.

Am Sonntag zelebrierte Pfarrer Hermann Josef Zeyen mit den Festbesuchern eine Familienmesse, die von den Kindern der Kindergärten aus Fritzdorf, Berkum und Pech mitgestaltet wurde. Die Mitarbeiter des Fritzdorfer Kindergartens haben im Anschluss an die Messe Kinderschminken, Basteln und unter anderem Kistenklettern organisiert. Mit einem großen und köstlichen Caféteria-Angebot endete das Windmühlenfest am Sonntagnachmittag gemütlich.

Zur Geschichte der Windmühle

Heute ist das Freigelände um die im Jahr 1842 vom westfälischen Müllergesellen Julius Robrecht erbaute dreistöckige Turmwindmühle nicht nur beliebter Ort für Feste. Die Löschgruppe Fritzdorf der Freiwilligen Feuerwehr nutzt den renovierten Mühlenturm für Übungen mit mehrteiligen Leitern, zum Abseilen aus größeren Höhen und für die Wasserförderung über lange Strecken.

Strategisch wichtig für militärische Zwecke war die Anhöhe über Fritzdorf schon seit der Römerzeit, später auch zur Kaiserzeit für Manöver und selbst vor fünf Jahrzehnten fanden noch militärische Übungen der belgischen und britischen Streitkräfte rund um die Mühle statt.

Das Windmühlengebäude ist eines der wenigen erhaltenen Mühlengebäude in der Region. Das verwendete Baumaterial, Basalt und Grauwacke sowie Ziegelsteine stammt aus der Ruine der verfallenen Burg Sommersberg. Der Mühlenbetrieb konnte wirtschaftlich nur bis zum Jahr 1895 betrieben werden. 1899 ging die Mühle in den Besitz des Rendanten der Pfarrgemeinde über. Acht Jahre später wurde Meckenheim mit den Gemeinden Altendorf, Ersdorf und Lüftelberg Eigentümerin der alten Mühle.

Für zwei Jahre wurde der Mahlbetrieb nochmals organisiert. Nach der endgültigen Stilllegung und Niederlegung sämtlicher Nebengebäude wurde das Mühleninventar veräußert. Das Flügelkreuz, das sich noch über Jahre im Wind drehte, und die Haube verfielen mit der Zeit. 1978 wurde der Mühlenturm zu dessen Erhalt und Aufhalten seines stetigen Verfalls renoviert.

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