Adendorfer Handwerker Aufs Feingespür kommt es an

ADENDORF · Mit der linken Hand hält Kai die hohle Tonkugel fest, während er mit einem Ausstechwerkzeug behutsam Löcher in die Kugel sticht. Der 11-Jährige ist dabei konzentriert und passt auf, dass er die Löcher verschieden groß macht. Der Schüler aus Meckenheim sitzt im Verkaufsraum der Töpferei Peter Hansen in Adendorf und schlüpft während der Töpfertage selbst in die Rolle eines Töpfer

 Viel handwerkliches Geschick ist nötig, um ansehnliche Gefäße herzustellen. Kai Müller bearbeitet eine Tonkugel, in die später eine Lichterkette gelegt werden soll.

Viel handwerkliches Geschick ist nötig, um ansehnliche Gefäße herzustellen. Kai Müller bearbeitet eine Tonkugel, in die später eine Lichterkette gelegt werden soll.

Foto: Maximilian Mühlens

"Im letzten Jahr habe ich das auch schon gemacht", sagt er, während er die Kugel weiterbearbeitet. "Später soll eine Lichterkette in die Kugel gelegt werden - ist dann ein schönes Geschenk."

Während die jungen Besucher der Töpferei Hansen vornehmlich die Tonkugeln, die noch gebrannt werden und am ersten Adventwochenende abholbereit sind, bearbeiten, begutachten die Älteren das Handwerk von Peter Hansen. Dessen Steckenpferd sind modische Keramik-Leuchtobjekte.

Schon zum zweiten Mal finden die neuartigen Töpfertage in Adendorf statt: Was früher ein Straßenfest war, ist nun ein Fest des Handwerks. Wo sich früher Menschenmassen über die Töpferstraße drängten, ist es nun eher ruhig. Anders zeigt sich das Bild direkt vor den teilnehmenden Töpfereien, wo sich die Besucher treffen. "Man bekommt einen schönen Einblick in das Handwerk, aber ich finde es leider etwas zu leer - vielleicht liegt es daran, dass es noch früh am Vormittag ist", sagt Horst Tomkowitz, der mit seiner Frau Brunhilde zu Fuß aus Meckenheim nach Adendorf gekommen ist. "Dass sich die Veranstaltung früher oder später wandeln musste, war klar.

Die Töpfertage waren nur noch ein großes Straßenfest, dass wollten wir nicht mehr. Daher ist es eine überaus positive Sache, dass Paul Günther die Organisation der neuen Töpfertage in die Hand genommen hat", sagt Töpfermeister Peter Hansen. "Man merkt, dass nun vor allem das interessierte Publikum kommt", sagt Töpfermeister Günther. In seinem Betrieb präsentiert er sein ganzes handwerkliches Portfolio. Ob Gärtöpfe, Brottöpfe, Geburtsteller oder auch Dekorkeramik - Günther deckt die gesamte Palette ab. Silke Goldammer zeigt in der Werkstatt, wie man richtig töpfert und wie viel Feingespür nötig ist, um ein ansehnliches und funktionales Gefäß zu produzieren. Auch da dürfen die Besucher tätig werden und ihre ersten Töpfererfahrungen sammeln.

Zu einem Rundgang durch seinen Betrieb begrüßt Günther am Samstag auch Wachtbergs Bürgermeisterin Renate Offergeld (SPD) sowie Ratsmitglied Volker Gütten (CDU). Die Geschichte des Familienbetriebes, aber auch die Historie des Handwerkes stehen dabei im Vordergrund.

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