Feuer in Troisdorf-Sieglar Vergessene Kerze führt zu Brand: Fünf Verletzte

Troisdorf · In der Nacht zum Mittwoch hat es in Troisdorf-Sieglar gebrannt. In einem siebengeschossigen Wohnhaus an der Gotenstraße war in den frühen Morgenstunden des Mittwoch in einer Wohnung im zweiten Stock ein Feuer ausgebrochen. Die Feuerwehr war mit 70 Einsatzkräften vor Ort.

 Die Feuerwehr ist mit der Drehleiter gegen das Feuer im zweiten Stock vorgegangen.

Die Feuerwehr ist mit der Drehleiter gegen das Feuer im zweiten Stock vorgegangen.

Foto: Axel Vogel

Mit einem 70 Mann starken Großaufgebot ist die Troisdorfer Feuerwehr am frühen Mittwochmorgen zu einem Brand an der Gotenstraße in Sieglar ausgerückt. Die vielen Einsatzkräfte seien nötig gewesen, weil eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mit 36 Wohnungen in Flammen stand, berichtete Feuerwehrsprecher Peter Kern. Fünf Bewohner mussten per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden.

Um kurz nach 5 Uhr war der Alarm in der Rettungsleitstelle eingegangen. Als die ersten Kräfte wenig später in Sieglar eintrafen, stand, wie Kern berichtete, eine Wohnung im zweiten Obergeschoss eines Wohnblocks im Vollbrand. Die Mieterin der betroffenen Wohnung habe bereits vor der Tür gestanden.

Der Rettungsdienst kümmerte sich um die nach Angaben der Polizei schwer verletzte Frau, ein Rettungswagen fuhr sie mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus. Die 69-Jährige gab laut Polizei an, am Vorabend eingeschlafen zu sein, ohne eine brennende Kerze gelöscht zu haben. Die Kerze habe dann ihrer Aussage zufolge das Feuer in der Wohnung verursacht.

Wohnungsbrand in Troisdorf-Sieglar
15 Bilder

Wohnungsbrand in Troisdorf-Sieglar

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Als Vorsichtsmaßnahme ließ Feuerwehr-Einsatzleiter Dietmar Klein einen Teil der Mietwohnungen räumen. Dabei geleiteten Wehrleute einige Bewohner mit sogenannten Fluchthauben durch das Treppenhaus ins Freie.

Dabei handelt es sich um eine Art Maske, die über den Kopf gezogen wird und die über ein Filtergerät verfügt, erklärte Feuerwehrsprecher Kern: "Damit wollten wir verhindern, dass die Bewohner die gefährlichen Rauchgase einatmen."

Insgesamt brachten die Feuerwehrleute 18 Personen zu den vor dem Haus wartenden Rettungssanitätern. Von den Evakuierten wurden neben der 69-Jährigen laut Kern vier weitere Personen zur medizinischen Abklärung in Krankenhäuser gebracht.

Derweil machte die Feuerwehr auch von der Drehleiter aus den Flammen den Garaus. Dabei bekamen die Wehrleute viel Arbeit: In der voll gestellten Brandwohnung wurden dem Vernehmen nach viele Kisten und auch Abfall gelagert. "Wir mussten uns durch Zeitungsstapel kämpfen, die etwa einen Meter hoch waren", bestätigte Kern.

Erst Ende Juli hatte es die Sankt Augustiner Feuerwehr bei einem Brand an der Hennefer Straße ebenfalls mit einer Messie-Wohnung zu tun bekommen (der General-Anzeiger berichtete). Auch dort war eine brennende Kerze die Quelle des Übels gewesen.

Nach dem Löschen der Flammen räumten die Wehrleute vorsichtshalber die Brandwohnung komplett leer. Anschließend sorgte ein Überdrucklüfter dafür, dass der Flur vom Rauch befreit wurde. Nach rund fünf Stunden war der Einsatz schließlich beendet, und die Mieter konnten zurück in ihre Wohnungen.

Laut der Siegburger Polizei wird gegen die 69-Jährige nun wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt. Der Schaden beläuft sich auf etwa 40.000 Euro.

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