Unerwünschte Düngung fördert Algen und Keime Vogelkot verschmutzt den Rotter See

TROISDORF · Wenn Thomas Petruszek, der stellvertretende Leiter Leiter des städtischen Umweltamtes, an den Rotter See denkt, wird er richtig sauer. Das Füttern von Enten und anderen Wasservögeln ist an dem Freizeitgewässer untersagt.

"Trotzdem fliegt da säckeweise Brot rein", ärgert sich Petruszek. Denn je mehr Brot, desto mehr Vögel und umso mehr Exkremente der Tiere. Und die vermeintlichen Tierfreunde sind nicht zu belehren geschweige denn, zu schnappen, oder sie begegnen städtischen Mitarbeitern gegenüber uneinsichtig.

Nach der sogenannten Gewässerrichtlinie wird ab dem späten Frühjahr monatlich eine Gewässerprobe gezogen. Dabei werden Temperatur, Sauerstoff, der pH-Wert und die Bakterienbelastung festgestellt. Fachleute suchen dann nach Escherichia Coli und intestinalen Enterokokken (Darmbakterien).

Die kommen zum allergrößten Teil durch die Ausscheidungen der Wasservögel in den See und können Menschen ziemlich gefährlich werden. Zum Glück, atmen die Verantwortlichen bei der Stadt auf, ist derzeit die Belastung fast bei Null.

Doch das kann sich schnell wieder ändern und hat dann Folgen für den See und mögliche Badegäste. Als Badegewässer ist der See jüngst nur mit "ausreichend" bewertet worden. Die Wasserqualität verschlechtert sich mit dem Koteintrag. Denn die Kotmengen sind so groß, dass die Selbstreinigungskraft des Sees nicht mehr ausreicht.

Durch diese unerwünschte Düngung wird nicht nur das Keimwachstum, sondern auch das Algenwachstum gefördert.

Die Algen verbrauchen dann den Sauerstoff im Wasser. Der Angelsportverein Sieglar, das Kreis-Gesundheitsamt, Polizei, DLRG und ein Tauchverein beschlossen jetzt mit Ortsvorsteher Alfons Boglowski und dem städtischen Bauhof wieder gemeinsame Reinigungsaktion im und das Wasser herum.

Der Strandbereich der Badebucht wird im Sommer einmal wöchentlich auf Kosten der Stadt vom Gänsekot befreit. Um nun wieder einmal die Freizeitbesucher des Rotter Sees aufmerksam zu machen, wurden drei neue Hinweistafeln aufgestellt.

Die alten Tafeln waren nicht nur der Zeit und dem Wetter, sondern auch Vandalen zum Opfer gefallen. "Hat rund 800 Euro ohne Gestell gekostet", denkt Petruszek über die Folgen für den Steuerzahler nach.

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