Rotter See Trübes Wasser wegen Entenfütterung

TROISDORF · Für Georg Osterfeld und seine Tauchfreunde ist das Vergnügen, im Rotter See zu tauchen, arg getrübt. In einem Schreiben an das Umweltamt der Stadt Troisdorf beklagt Osterfeld, dass "die Sichtverhältnisse äußerst schlecht sind, sie liegen deutlich unter einem Meter.

 Bläßhuhn und Enten auf dem Rotter See. Durch verbotenes Füttern wird das Gewässer überdüngt.

Bläßhuhn und Enten auf dem Rotter See. Durch verbotenes Füttern wird das Gewässer überdüngt.

Foto: Wimmeroth

Der Bestand an Pflanzen ist reduziert, weitgehend auf eine Art. Es hat einen deutlichen Rückgang des Fischbestandes gegeben. Großfische wie Hecht und Wels scheinen ausgestorben."

Im weiteren Schreiben mutmaßt Osterfeld, "ohne einer unterwasserbiologischen Untersuchung vorgreifen zu wollen, kann angenommen werden, dass die Qualität des Sees zwischen den Kategorien stark gefährdet und tot liegen dürfte. Es gibt begründete Vermutungen, dass der See überdüngt ist." Weiter mutmaßt Osterfeld, dass "gesundheitliche Gefährdungen" für Schwimmer und Badende vorliegen.

Das Umweltamt der Stadt reagierte mit einem entsprechenden Antwortschreiben. Darin wird zum Beispiel festgehalten, dass der Trophiegehalt (Nährstoffgehalt) des Sees zunimmt. Zum einen sei das ein natürlicher Vorgang - jeder See altert und endet irgendwann als Moor. Im Fall des Rotter Sees werde diese Entwicklung erheblich dadurch verstärkt, "dass das Problem des Entenfüttern nicht in den Griff zu bekommen ist".

Dazu bedürfe es eines erheblichen Personalaufwandes, zum anderen fielen entsprechende Hinweisschilder regelmäßig dem Vandalismus zum Opfer. Auch technische Maßnahmen, wie etwa ein Algenmähboot einzusetzen, böten keine dauerhafte Lösung und verursachten darüber hinaus Kosten in sechsstelliger Höhe. Für die Zukunft müsse wohl damit gerechnet werden, dass der Rotter See als Badegewässer geschlossen werden müsse.

Indes gebe es bislang keine Anzeichen auf eine Verkeimung des Sees, die für Schwimmer und Badende kritisch wäre. Das Gewässer werde regelmäßig vom Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises beprobt. Alle Werte lägen weit unterhalb der für Badegewässer festgelegten Grenzwerte.

Von dem Angelverein liegen dem Umweltamt bislang keine Beschwerden vor, hieß es gestern im Rathaus. Auch der von Osterfeld angeführte Hitdorfer See bei Leverkusen sei nicht zielführend. Dort werden nach Informationen des General-Anzeigers die Enten durch Bejagung kurz gehalten. Eine solche Maßnahme am Rotter See durchzuführen, ist im Troisdorfer Rathaus indes derzeit nicht im Gespräch.

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