Renaturierung der Sieg Troisdorfer bedauern Korrektur der Pläne

SANKT AUGUSTIN/TROISDORF · Von einem Neuanfang sprechen die Sankt Augustiner Grünen bei der Sieg-Renaturierung. "Jetzt ist es Zeit, die positiven Aspekte der Renaturierung stärker in den Fokus zu nehmen", so der Fraktionsvorsitzende im Rat, Martin Metz.

Wie berichtet, geht die Bezirksregierung Köln im Sommer mit überarbeiteten Planentwürfen ins Planfeststellungsverfahren. Gerade am Meindorfer Ufer wurden die Entwürfe abgespeckt, damit Sport-, Grill- und Spielplatz erhalten bleiben können. Das war auch vielen Bürgern ein Anliegen. Ziel der Renaturierung ist es, dass sich die Sieg wieder natürlicher ausbreiten kann. Dazu sollen etwa Uferbefestigungen entfernt werden.

"Die Bezirksregierung ist offenbar auf viele Einwände seitens der Bürger sowie der Kommunen eingegangen und informiert endlich auch offensiv", erklärten die Grünen. Ihre Position sei immer gewesen, dass die Siegaue für die Menschen erlebbar bleibt und die Bürger im Verfahren zur Renaturierung eingebunden werden.

Da das Meindorfer Ufer nun unangetastet bleibt, ist die Stadt Sankt Augustin nach Mitteilung der Grünen aber "nur noch mit einem geringen Anteil" an dem Projekt beteiligt. "Man wird sich im weiteren Verfahren die Details ansehen müssen. Das betrifft insbesondere das Wegekonzept und einzelne Flächen", erklärte Martin Metz weiter.

"Denn vielleicht gibt es ja noch die eine oder andere Möglichkeit, dass sich Sankt Augustin im Rahmen des Machbaren stärker an der Renaturierung beteiligen wird." Er sprach von einem "fairen Ausgleich zwischen den Städten Sankt Augustin und Troisdorf".

In Troisdorf sehen die Grünen die Entwicklung des Projekts etwas kritischer, wie aus einer aktuellen Pressemitteilung der dortigen Ratsfraktion hervorgeht. "Wir mussten den Eindruck gewinnen, dass diejenigen, die am lautesten schreien, entscheidenden Einfluss nehmen konnten", so Sprecher Thomas Möws.

"Die Einengung des ursprünglichen Entwicklungskorridors auf Augustiner Seite geht leider weit über die Sicherung des Meindorfer Sport- und Grillplatzes hinaus." Die Sieg müsse sich auf beiden Seiten natürlich entwickeln. Damit könnten sich im Laufe der nächsten Jahre Nebenarme, Sand- und Kiesbänke ausbilden, die wichtige Lebensräume seien.

Darauf sollte auch - so die Troisdorfer Grünen - die Wegeführung rundherum abgestimmt werden. "Vielleicht ergeben sich auch ganz neue Möglichkeiten", so die Troisdorfer Grünen weiter. "Es wäre doch schön, wenn unsere Kinder und Enkel durch eine Furt von Eschmar nach Meindorf wandern könnten."

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