Burg Wissem Troisdorfer Museen feiern Geburtstag

TROISDORF · "Happy birthday" heißt es an diesem Sonntag für die Troisdorfer Museen in der Burg Wissem. Vor zwei Jahren im Mai wurde die gesamte neu gestaltete und renovierte Anlage den Bürgern vorgestellt.

 Troisdorfer Stadtgeschichte: Pauline Liesen vor Exponaten im Musit.

Troisdorfer Stadtgeschichte: Pauline Liesen vor Exponaten im Musit.

Foto: Wimmeroth

Pauline Liesen, promovierte Kunsthistorikerin und Leiterin des Museums für Stadt- und Industriegeschichte Troisdorf (Musit), gerät geradezu ins Schwärmen, wenn sie an den Internationalen Museumstag am 18. Mai denkt, an dem sich die Museen der Industriestadt beteiligen.

"Nicht allein, dass unser Bilderbuchmuseum einzigartig in Europa ist, wir haben das Musit, die Kreativwerkstatt, die Heinz-Müller-Stiftung mit ihren Fotos, die Troisdorfs Entwicklung seit 1950 in Fotos dokumentiert, das Portal Wahner Heide, dazu das Standesamt, den Verein zur Förderung der Kinderbuchkunst und auch noch die Tourist-Information, also jede Menge zum Schauen und Staunen."

Eine große Rallye wird durch die verschiedenen Einrichtungen in der Burg und den Nebengebäuden führen. Wer besonders eifrig ist und jeden Standort besucht, erhält jeweils ein Puzzleteil, die zusammengesetzt einen kleinen Elefanten ergeben. Und wer den fertig hat, bekommt zur Belohnung einen kleinen Preis, etwa eine Uhr oder einen Schlüsselanhänger.

Los geht es um 14 Uhr mit Gaukler Jo. "Damit wollen wir ein wenig an die Zeit des Mittelalters erinnern, als Gaukler die Bürger erheitert haben", lacht Liesen. "Und zum Ende der Jonglage entzaubert Jo eine Kiste, in der die Lagepläne für die Rallye enthalten sind."

An jeder Station schließlich sind immer Ansprechpartner zugegen, die sich gerne von den Besuchern - ob Groß oder Klein - löchern lassen. Etwas Zeit muss man sich schon für den Besuch lassen. Etwa eine bis anderthalb Stunden wird es dauern, bis man alles intensiv erlebt hat, schätzt Liesen.

Besonderes Interesse wird sicher auch das Musit erfahren. Dort werden nämlich nicht nur Exponate ausgestellt, sondern auch die Zusammenhänge von der Entwicklung eines Bauerndörfchens zur Industriestadt anhand der Geschichte einzelner Unternehmen und Unternehmerpersönlichkeiten dargestellt. Daraus soll ein lebendiges Geschichtsbild entstehen.

Interaktive Stationen und extra für Kinder aufbereitete Hörstationen entführen in das Leben in einer früheren Zeit. Liesen: "Wir sehen das Museum als ein Haus, das Industrie- und Stadtgeschichte zusammenfasst mit den Menschen, die dort gelebt haben und leben." So ist etwa die Entwicklung des Troisdorfer Bahnhofs ohne die Industrieansiedlung gar nicht denkbar.

Oder der erste Kindergarten in Troisdorf: Den hatten einst die Mannstaedt-Werke in der roten und schwarzen Kolonie im Stadtteil Friedrich-Wilhelms-Hütte für die Kinder ihrer Arbeiter eingerichtet. Aber auch die Entwicklung der Troisdorfer Infrastruktur durch die Industrialisierung, die Erfindung diverser Kunststoffe und das Leben und Arbeiten in Krieg und Frieden sind Themen, die im Musit exemplarisch dargestellt werden.

Nicht allein das. Sondern auch, wie es mit Troisdorf weitergehen könnte. Die Ausstellungen im Musit sind chronologisch gegliedert und enden mit Ideen zu einer "Stadt mit Zukunft", die von Kindern und Jugendlichen entwickelt wurden.

Weitere Museen öffnen am Sonntag ihre Pforten

Troisdorf-Bergheim: Fischereimuseum. Geöffnet von 12 bis 17 Uhr. Um 14.30 Taufe des neuen Solar-Raddampfers auf den Namen "PAWKA". Das Museum liegt zwischen Mondorfer Rheinfähre und Siegfähre. Fürs Navigationsgerät: Nachtigallenweg 39, 53844 Troisdorf.

Hennef, Stadt Blankenberg: Museum im Katharinenturm. Ausstellungen zur Heimatgeschichte des Städtchens. Geöffnet von 15 bis 17 Uhr.

Sankt Augustin: Haus der Völker und Kulturen im Kloster der Steyler Missionare, Arnold-Janssen-Straße 26, geöffnet von 14 bis 17 Uhr.

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