Umwandlung des Mondorfer Sees Troisdorf zögert bei Unterstützung für Badesee

RHEIN-SIEG-KREIS · Erste Rückzugsmanöver bezüglich des Engagements, aus dem Mondorfer See wenigstens in Teilen einen Badesee zu machen, hat der Troisdorfer Stadtentwicklungsausschuss in seiner jüngsten Sitzung eingeleitet.

Zwar wurde der Beschlussvorschlag der Verwaltung beschlossen, der Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung zwischen dem Rhein-Sieg-Kreis, der Stadt Niederkassel und der Stadt Troisdorf zuzustimmen. Allerdings fügte der Ausschuss noch eine Ergänzung hinzu, die für Diskussionsstoff sorgen wird. Es gebe keine Bedenken gegen die Planungsziele der Stadt Niederkassel, heißt es darin.

Die Stadt Troisdorf werde sich in dieser Angelegenheit jedoch nicht an weiteren Details und Kosten beteiligen. Das wurde im Troisdorfer Ausschuss einstimmig beschlossen. "Das nehme ich zur Kenntnis", sagte auf GA-Anfrage Helmut Esch, der Technische Beigeordnete der Stadt Niederkassel. In diesem Punkt müsse jedoch noch einmal mit der Stadt Troisdorf gesprochen werden, kündigte er an.

Im Oktober des vergangenen Jahres hatte ein beauftragtes Raumkonzept im Rahmen der Neuaufstellung des Landschaftsplanes 1 ergeben, dass der Mondorfer See besser geeignet sei als der bis dahin favorisierte Niederkasseler See, um als Freizeitsee genutzt zu werden. Die Stadt Niederkassel hatte das Konzept in Auftrag gegeben,

Allerdings geht es ohne die Mitwirkung der Stadt Troisdorf nicht, denn ein Teil des Sees liegt im Troisdorfer Stadtbereich. Ohne eine Beteiligung auch finanzieller Art sei der Spielraum für Troisdorf, auf die Entwicklung Einfluss zu nehmen, natürlich entsprechend begrenzt, meint Esch. Für ihn sei in dieser Angelegenheit noch noch nicht das letzte Wort gesprochen.

Derzeit wartet der Rhein-Sieg-Kreis, der den Landschaftsplan 1 neu überarbeitet, auf das Konzept für die Nutzung des Sees, das an das Büro für Tourismus und Freizeit vergeben wurde. Es soll noch in diesem Monat vorgelegt werden. Auch das artenschutzrechtliche Gutachten, das insbesondere den Vogelschutz im Auge hat, steht noch aus. Beide Gutachten müssen jedoch vorliegen, damit der Rhein-Sieg-Kreis in der Lage ist, den Startschuss für die Planungen rund um den Mondorfer See zu geben.

Aber auch dann ist der Weg hin zum Badesee noch lang und aller Voraussicht nach steinig. Denn grundsätzlich gehe es bei allen Verhandlungen darum, den Spagat zwischen Natur und Artenschutz auf der einen Seite und der Freizeitnutzung auf der anderen, hinzubekommen, so Esch. Auf diesem Weg erwartet der Beigeordnete viele interessante aber auch schwierige Debatten, so dass mit einer Nutzung des Sees vor 2016 nicht zu rechnen ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort