Bombenentschärfung in Troisdorf Stadt zieht positive Bilanz der Evakuierung

TROISDORF · Alles glatt gelaufen: Die Stadt Troisdorf zog gestern eine positive Bilanz der Evakuierung, die am Montagabend nach dem Fund einer Bombe im Stadtteil West notwendig geworden war.

 Unschädlich: Der Zünder der britischen Fliegerbombe nach deren Entschärfung durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst.

Unschädlich: Der Zünder der britischen Fliegerbombe nach deren Entschärfung durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst.

Foto: Jens Kleinert

In der Gefahrenzone - im Umkreis von 300 Metern rund um die Fundstelle Paul-Schmetkamp-Straße - waren 1200 Bewohner betroffen. Sie mussten ihre Häuser verlassen. Rund 100 von ihnen nahmen das Angebot wahr, die Zeit während der Evakuierung in der Turnhalle der Grundschule Blücherstraße zu verbringen.

Die Räumaktion war gegen 21.30 Uhr abgeschlossen, und gegen 21.50 Uhr hatten Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes die britische Fünf-Zentner-Bombe entschärft. Als Herstellungsjahr war 1942 eingraviert.

"Ist doch ein mulmiges Gefühl gewesen", berichtete am Dienstag Ulrike Tesch, Mitarbeiterin der Verwaltung und betroffene Anwohnerin. "Jetzt sind wir wieder glücklich zu Hause. Dank an alle, die geholfen haben und besonderen Dank an die Profis, die solche 'Dinger' unschädlich machen." Die Bombe war am Nachmittag bei Erdarbeiten auf einem Baugrundstück an der Paul-Schmetkamp-Straße entdeckt worden.

Unter Federführung der Stadt trat sofort der Krisenstab zusammen, der aus Verwaltungsmitarbeitern, Feuerwehr, Polizei und Technischem Hilfswerk besteht. "Diese Runde ist für größere Einsatzlagen vorgesehen, beispielsweise auch für Zugunglücke", so Stadtsprecherin Bettina Plugge.

Insgesamt waren laut Stadt 130 Polizisten, 72 Feuerwehrleute, 25 Mitarbeiter des Baubetriebsamtes, 25 Verwaltungskollegen und rund 30 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen beteiligt. Doch die Hauptarbeit - die Entschärfung - erledigten Fritz Pütz und Holger Jacobi vom Kampfmittelbeseitigungsdienst.

Dass Baugrundstücke auf Blindgänger untersucht werden, ist Vorschrift. Im Stadtgebiet seien während des Zweiten Weltkriegs vor allem das Gelände von Dynamit Nobel und der Bereich entlang der Bahntrasse bombardiert worden. Allerdings tauchen auch außerhalb dieser Gebiete - wie jetzt im Stadtteil West - immer wieder Blindgänger auf. Im vergangenen August war auch in Spich eine größere Evakuierung erforderlich.

Die wegen des Bombenfunds am Montag abgesagte Abschlussfeier an der Gesamtschule wird am Samstag nachgeholt.

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