Überfall auf Troisdorfer Waffengeschäft Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen versuchten Mordes

BONN · Nach einem rätselhaften Überfall auf ein Waffengeschäft in Troisdorf ist am Donnerstag Anklage gegen einen 34 Jahre alten Mann erhoben worden. Die Bonner Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Mord zur Verdeckung und räuberische Erpressung vor.

Vor einem Jahr soll der Mann, ein Wirtschaftsjurist und Bundesbeamter, bewaffnet und maskiert in dem Waffengeschäft Geld gefordert haben. Der 69-jährige Geschäftsinhaber sei gerade dabei gewesen, Gewehre aus dem Safe zu holen, um sie in das Schaufenster zu stellen, heißt es in der Anklage.

Als er dem Räuber mit einer Flinte einen Schlag versetzt habe, habe dieser seine scharfe Waffe auf die Brust des 69-Jährigen gesetzt und zweimal abgedrückt. Es habe sich aber kein Schuss gelöst, da die Waffe gesichert gewesen sei. Anschließend konnte er von dem 33-jährigen Sohn und der Ehefrau des Waffenhändlers überwältigt und entwaffnet werden.

Der Angeklagte hat bestritten, die Waffe abgedrückt zu haben, da er zuvor bereits überwältigt worden sei. Das Motiv ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft rätselhaft. Weder Geldnot, Spielsucht, Drogen oder Alkohol, noch eine psychische Erkrankung sollen eine Rolle gespielt haben.

Der Angeklagte, der zuvor als Bundeswehrsoldat im Auslandseinsatz gewesen war, behauptet, er sei von einem anonymen Anrufer wiederholt bedroht worden. Dieser habe ihn aufgefordert, in dem Waffengeschäft vier bestimmte Pistolen zu erpressen. Wenn er den Anweisungen nicht folge, müsse er Angst um seine Familie haben. Die Tatwaffe will der 34-Jährige im Sandkasten seines Sohnes gefunden haben, versteckt in einem Stoffbeutel.

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