Stadthistoriker Peter Haas präsentiert sein Buch Neue Troisdorfer Anekdoten

TROISDORF · Unter einer "Bütte Buntes" versteht der Rheinländer nicht nur farbig gemischte Wäsche, sondern auch ein Potpourri von Erzählungen. Daran angelehnt hat der Troisdorfer Stadthistoriker Peter Haas sein neues Buch "Troisdorf - ein Band Buntes" genannt.

 Peter Haas mit seinem neuesten Werk, einer Anekdotensammlung aus Troisdorf.

Peter Haas mit seinem neuesten Werk, einer Anekdotensammlung aus Troisdorf.

Foto: Peter Haas

Das 79 Textseiten umfassende Büchlein enthält 17 Geschichten und Anekdoten aus der Historie der früheren Industriestadt im Grünen, wie sich Troisdorf einst nannte. Dabei liegt eine Geschichte gerade mal 14 Jahre zurück: die des Hotels Europa, der vom Künstler H.A. Schult gestaltete "Kaiserbau", der am 13. Mai 2001 Geschichte wurde.

"Alle Geschichten sind neu", sagte Peter Haas jetzt bei der Vorstellung des Buches. "Da musste ich einiges zusammenkratzen." Aber Haas wäre nicht Haas, wenn ihm das nicht in Windeseile gelungen wäre. Im Februar bekam er von seinem Verlag die Anfrage, ob er denn schreiben wolle, nun kann er die Feder zur Seite legen.

Auch Amüsantes hat der ehemalige Leiter der Troisdorfer Gesamtschule ausgegraben, etwa die Geschichte des Lehrers Josef Puff, der ob seines Nachnamens viel Spott über sich ergehen lassen musste, womit er aber wohl ganz gut umgehen konnte. Als im Zweiten Weltkrieg sein Haus bei einem Bombenangriff zerstört wurde, kam er bei Verwandten unter. Flugs hängte er einen Zettel an die Ruine: Puff jetzt Im Grund 7.

Eine andere Geschichte widmet sich der Wandlung der "Viehgasse" zum "Am Prinzenwäldchen". Dabei stellt man mit Staunen fest, dass Prinzessin Victoria, Witwe des Prinzen Adolf IV. von Schaumburg-Lippe, 1929 ihre Memoiren niederschrieb und in Fortsetzungen an den Bonner General-Anzeiger verkaufte.

Eine andere Geschichte widmet Haas den verschiedenen Staatsgästen, die durch Troisdorf fuhren, wie etwa 1959 der US-Präsident Dwight D. Eisenhower oder Bundeskanzler Konrad Adenauer auf seinem Weg nach Moskau, um die letzten deutschen Kriegsgefangenen nach Hause zu holen. Ob Kanzler oder US-Präsident - alle mussten damals über die B 8 zum Flughafen Wahn fahren.

Wer den Autor in seiner launigen Art persönlich erleben möchte, kann dies bald in der Remise an der Burg Wissem. Am Dienstag, 20. Oktober, ab 19 Uhr, liest Peter Haas aus seinem Buch.

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