Ausstellung auf Burg Wissem Mit Motorsäge und Rundaxt erschaffen

TROISDORF · Die Künstlerin Christine Haller stellt ihre Werke unter dem Titel "Ritornell" noch bis zum 23. November in der Burg Wissem aus. Dabei geht es um wiederkehrende Elemente.

 Strauß für die Künstlerin: Die stellvertretende Bürgermeisterin Angela Pollheim (l.) überreicht Christine Haller Blumen.

Strauß für die Künstlerin: Die stellvertretende Bürgermeisterin Angela Pollheim (l.) überreicht Christine Haller Blumen.

Foto: Hans-Joachim Wimmeroth

Christine Haller hielt sich am Sonntag ein wenig im Hintergrund, als die stellvertretende Bürgermeisterin Angela Pollheim die junge Künstlerin in der Burg Wissem begrüßte. "Im Schmuckkästchen" der Stadt Troisdorf betonte Pollheim, das mittlerweile als kulturelles Zentrum weit über die Aggerstadt hinaus Bedeutung besitze. Erfreut über Hallers Ausstellung unter dem Titel "Ritornell" überreichte sie der Künstlerin einen Strauß bunter Blumen.

Ein "Ritornello" ist in der Musik der Teil eines Rondos, der im Verlaufe des Musikstücks mehrfach wiederkehrt. Und so gibt es in Hallers Kunstwerken immer wieder Formen und Körper, durch "Zwischenspiele unterbrochen, leicht verändert. So tauchen sie als ein immer wiederkehrendes Bild aus dem Nirgendwo auf und verschwinden dort wieder", erläuterte die stellvertretende Museumsleiterin Pauline Liesen.

Auffällig an Hallers Arbeiten sind die großen Skulpturen, die sie unter anderem mit der Motorsäge, der Rundaxt und dem Holzbeitel aus heimischen Baumstämmen gestaltet. Auch in diesen Skulpturen findet sich die Wiederkehr, etwa bei einem 341 Zentimeter messenden "Löffel", dessen Schöpfmulde an einem Ende etwas kleiner ist als der anderen Seite. "Die jeweiligen Rundformen der Skulpturen verlocken, hineinzugreifen, etwas oder gar sich selbst hineinzulegen", beschreibt Liesen den künstlerischen Impetus der Werke.

In ihren Zeichnungen - mit Graphit-Stift und Kreide - malt Haller mit extremen Proportionsunterschieden. Organisch wirken die Körper, manches scheint aus dem Lot, aus dem Gleichgewicht geraten zu sein. Indes wird das vermeintliche Ungleichgewicht wieder austariert. So kehrt die Wiederholung, das "Ritornell", auch in Hallers Bilder wieder.

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