Getötetes Pony aus Troisdorf "Mario": Keine Hinweise im Vorfeld

TROISDORF/BONN · Die 19-Jährige, die gestanden hat, das Zwergpony "Mario" getötet und zerstückelt zu haben, hatte kurz vor der Tat noch ein Gespräch mit einer Mitarbeiterin der Bonner Bewährungshilfe. Diese sah zu dem Zeitpunkt keinerlei Anhaltspunkte für eine bevorstehende Straftat, wie der Sprecher des Bonner Landgerichts, Bastian Sczech, auf GA-Anfrage sagte.

Wie der Gerichtssprecher erklärte, hat das für die 19-Jährige zuständige Duisburger Jugendgericht, das die junge Frau unter Bewährungsaufsicht gestellt hatte, das entsprechende Verfahren nicht an die Siegburger Kollegen abgegeben. Die seien seit dem Umzug der Tatverdächtigen nach Troisdorf zuständig gewesen.

Jedoch, so Sczech, habe die Duisburger Bewährungshelferin ihre für den Fall zuständigen Bonner Kollegen über den Fall in Kenntnis gesetzt und empfohlen, schon einmal mit der 19-Jährigen in Kontakt zu treten. Und das, so Sczech, habe eine Bonner Bewährungshelferin auch sofort getan, nachdem die junge Frau im Mai von Duisburg nach Troisdorf umgezogen war. Die Übergabe des Verfahrens an das Siegburger Amtsgericht stehe kurz bevor, so der Sprecher weiter.

Die mutmaßliche Täterin sitzt weiterhin in Untersuchungshaft und wird sich voraussichtlich wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz, Brandstiftung und Diebstahl verantworten müssen. Wie berichtet, war sie bereits im Dezember 2013 im Rahmen des Jugendstrafrechts zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt worden, nachdem sie zwei Schafe und ein Pony getötet und geköpft hatte.

Zu ihrem Motiv, erneut ein Tier zu töten, äußert sich die 19-Jährige laut Bonns Oberstaatsanwalt Robin Faßbender nicht: "Es gibt für uns bisher nichts Greifbares." Die Verdächtige soll nun, wie berichtet, nochmals psychologisch untersucht werden. Im Gerichtsprozess 2013 hatte eine Gutachterin ihr volle Schuld- und Einsichtsfähigkeit attestiert, wie der Krefelder Oberstaatsanwalt Axel Stahl dem GA sagte.

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