Tierheim Troisdorf Hundewelpen sind in Sicherheit

TROISDORF · Die Polizei hat sieben junge Hunde auf der A3 beschlagnahmt. Jetzt werden sie in Pflegestellen des Tierheims versorgt.

Ganz besonders reizende Gäste werden aktuell im Troisdorfer Tierheim betreut. Es sind vier französische Bulldoggen, ein Boxer und zwei Dobermann-Welpen, deren Start ins Leben alles andere als gut gewesen ist. Die sieben Welpen - teilweise noch jünger als zwölf Wochen und damit viel zu früh von ihrer Mutter getrennt - sind durch Zufall von der Polizei in Bad Honnef beschlagnahmt worden und im Tierheim gelandet.

Dort spitzte sich die Situation jedoch immer mehr zu und jetzt sind die entzückenden Neuzugänge in privaten Pflegestellen untergebracht, berichtet der Vorsitzende des Vereins Tierschutz Rhein-Sieg-Kreis e.V., Werner Herrmann.

Alles begann am Mittwoch vor Pfingsten. Ein Lieferwagen blieb bei Bad Honnef mit einem Motorschaden auf der Autobahn liegen und die Polizei kontrollierte das Fahrzeug mit ungarischem Kennzeichen. Im Inneren waren die sieben Hundewelpen in viel zu kleinen Boxen eingepfercht.

Der Tierheim-Notdienst wurde noch am Mittwoch von den Polizeibeamten alarmiert, um die beschlagnahmten Tiere abzuholen, berichtet Herrmann. "Es handelt sich bei den Fahrern offenbar um die ungarische Hunde-Mafia", schätzt er. So weit ist alles noch mehr oder weniger unspektakulär im Tierheimalltag.

Nicht normal war jedoch, dass die Ungarn noch am selben Tag vor dem Tierheim standen und ihre Tiere zurückforderten. Die Hunde seien gesund und sie wollten die Tiere sofort wiederhaben, wiederholte Herrmann die Argumente der Hundehändler. Diese Auftritte wiederholten sich täglich mit wechselnden Akteuren, die unter dem Tierheimpersonal Angst und Schrecken verbreiteten.

Mit Rechtsbeistand habe man versucht, die Ware Hund zurückzubekommen - allerdings ohne Erfolg. Die Tiere waren in einem Sicherheitstrakt untergebracht und die Zusammenarbeit mit der Troisdorfer Polizei sei sehr gut gewesen, lobt Herrmann. Seit heute sind die süßen Welpen nicht mehr im Tierheim sondern auf Pflegestellen verteilt, wo sie endlich die Zuwendung bekommen, die ihnen in den ersten Lebensmonaten versagt wurde.

"Wir können es nicht länger verantworten, dass die Welpen weiter in den Zwingern sitzen", so Herrmann. Schon jetzt seien insbesondere die Dobermann-Welpen äußerst ängstlich. "Sie wollten ihre Boxen überhaupt nicht verlassen, so viel Angst hatten sie", berichtet der Vorsitzende. Das sei ganz furchtbar gewesen. Außerdem habe man ihnen Ohren und Rute kupiert, was in Deutschland verboten sei.

Wie es mit der bunten Truppe weitergeht, kann nur das Veterinäramt entscheiden. Dort warte man auf Papiere wie Zuchtnachweise oder Impfpass, so Herrmann. Erst wenn die nicht nachgereicht werden, besteht die Möglichkeit, dass die Vierbeiner an liebevolle Halter vermittelt werden. Alle Beteiligten hoffen, dass möglichst bald eine Entscheidung gefällt wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort