Auf der Online-Plattform des Eisenbahn-Bundesamtes kann man einzelne Orte angeben, an denen man sich belästigt oder gestört fühlt. Neben den von Eisenbahnlärm betroffenen Bürgern erhalten auch Organisationen, Vereinigungen und Initiativen die Möglichkeit, sich zu beteiligen. Dies noch bis zum 31. Mai. Die Angaben der Öffentlichkeit sollen dabei helfen, den Lärmaktionsplan aufzustellen. Allerdings dämpft das Bundesamt bereits im Online-Auftritt größere Erwartungen: "Auf Grund des dargestellten Umfangs der Lärmaktionsplanung wird es nicht möglich sein, von Bürgern vorgeschlagene Maßnahmen zur Lärmminderung im Detail zu berücksichtigen." Der erste Lärmaktionsplan des Eisenbahn-Bundesamts werde deshalb noch keine Maßnahmen enthalten, sondern die verschiedenen Bemühungen des Bundes zur Lärmminderung der ermittelten Lärmbelastung gegenüberstellen.

Troisdorfs Technischer Beigeordneter Helmut Wiesner zeigte sich überrascht, dass das Portal schon freigeschaltet wurde, bevor die Kommunen unterrichtet wurden. Die Stadt hat bereits erfahren, dass die Deutsche Bahn AG sich nicht in der Lage sieht, konkret zu Detailproblemen Stellung zu nehmen. Auch die neue bundesweite Lärmaktionsplanung lasse nichts Konkretes erwarten, stellte Wiesner weiter fest. "Das ist für unsere vom Bahnlärm betroffenen Bürger sehr unbefriedigend."

Allerdings hat Troisdorf den Vorteil, dass sich für die am stärksten betroffenen Stadtteile Troisdorf-West und Friedrich-Wilhelms-Hütte an der lauten Rheinstrecke etwas ändern wird. Zahlreiche Anwohner haben Anspruch auf Schallschutz nach dem Verkehrslärmschutzgesetz im Rahmen des Streckenausbaus für die S 13, der seit langem planfestgestellt ist. Der Beginn der Baumaßnahme in Troisdorf ist inzwischen auch absehbar.