Leiter Gerhard Oelke geht in den Ruhestand Die Volkshochschule ist bald in Frauenhand

TROISDORF · Es steht einiges an bei der Volkshochschule (VHS) für Troisdorf und Niederkassel: Nicht nur das Programm für das zweite Semester, das am 7. September beginnt, bringt neue Kurse. Zum 1. Oktober wechselt auch die Leitung.

 VHS-Leiter Gerhard Oelke (l.) in den Ruhestand, auf ihn folgt Uta Quaasdorf. Rechts steht Verbandsvorsteher Stephan Vehreschild.

VHS-Leiter Gerhard Oelke (l.) in den Ruhestand, auf ihn folgt Uta Quaasdorf. Rechts steht Verbandsvorsteher Stephan Vehreschild.

Foto: Hannah Schmitt

Dann hört mit Gerhard Oelke der einzige Mann in der Verwaltung auf. Der 67-Jährige geht nach 39 Jahren im Dienst der VHS in den Ruhestand und will sich mehr um die Familie kümmern.

Das gab Verbandsvorsteher Stephan Vehreschild bei der Vorstellung des neuen Programms bekannt. "Wir gönnen es ihm, aber ich bedaure, dass er die Altersgrenze erreicht hat", sagte Vehreschild. Die Entwicklung der VHS sei maßgeblich mit Oelkes Namen verbunden. Aber auch die Handschrift seiner Nachfolgerin Uta Quaasdorf sei bereits erkennbar.

Quaasdorf ist in der Volkshochschule kein unbeschriebenes Blatt: Die 51-Jährige arbeitet bereits seit 1995 für die VHS, zunächst als Dozentin, später als Fachbereichsleiterin und seit 2011 als stellvertretende Leiterin.

Ihre Fachgebiete sind die Schulabschlüsse, EDV, Naturwissenschaften und die Integrationskurse. Sie hat sich einiges vorgenommen: Vor allem die Medienkompetenz der VHS wolle sie stärken, sagte Quaasdorf. "Und es gilt, die wirtschaftliche Lage zu halten und auszubauen bis ich dann in Rente gehe."

Derzeit steht die Volkshochschule wirtschaftlich gut da: Noch 2008 hatte sie Null Euro Eigenkapital, inzwischen sind es fast 200 000 Euro. Auch liegen die Teilnehmergebühren seit 2011 konstant bei 1,80 Euro pro Unterrichtsstunde.

Damit sei die VHS in der Region am günstigsten, sagte Oelke. Finanziert wird sie vom Land (380 000 Euro), über die einwohnerbezogene Verbandsumlage von Troisdorf und Niederkassel (369 000 Euro) sowie über Teilnehmerentgelte und Zuschüsse des Bundesamts und des Europäischen Sozialfonts, die zwischen 250 000 und 280 000 Euro jährlich ausmachen.

Positiv entwickeln sich auch die Teilnehmerzahlen. Laut Oelke steigen sie wie auch die Zahl der Kurse stetig an. Gab es 2013 und 2014 zwischen 14 000 und 15 000 Unterrichtsstunden pro Semester, waren es im ersten Semester 2015 erstmals mehr als 15 000 Stunden mit mehr als 5000 Teilnehmern, die von rund 250 Dozenten angeboten wurden. Ausgeweitet hat die VHS vor allem das Angebot an Integrationskursen, Schulabschlusskursen mit Erwerbserfahrung und an Kursen zur Gesundheitskompetenz.

Diese und viele weitere Themen stecken im neuen Programmheft für das zweite Semester 2015: Vom Wildkräuterspaziergang bis zur Selbstheilung, vom Bogenschießen bis zur Fachoberschulreife. Von Exkursionen zur Orgelbauwerkstatt Klais bis zu "Do-it-yourself"-Angeboten. Auch ganz neue Themen stehen an: Etwa ein Spaziergang mit 2000 Schritten durch die 2000 Jahre Geschichte Kölns oder das Philosophische Café, das einen philosophischen Blick auf das Leben wirft. hsc

Das Programm für das zweite Semester 2015 liegt in den Rathäusern, Banken und Sparkassen aus und ist im Internet unter www.vhs-tdf-ndk.de verfügbar.

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