Mutter wegen Drogenhandels verurteilt Der Vater aus Troisdorf muss für lange Zeit in Haft

TROISDORF/BONN · Er zog die Mutter seines gerade geborenen Kindes in seine Drogengeschäfte hinein. Und auch sein jüngerer Bruder und ein Freund hingen plötzlich in dem Drogenhandel, den der 37-Jährige im Herbst 2013 in Troisdorf aufgezogen hatte, mit drin. Nun bekam das Quartett von der Justiz die Quittung.

Der 37-jährige Kindsvater sieht seine kleine Tochter erst einmal nicht heranwachsen. Die Mutter des heute zehnmonatigen Mädchens, die im Juni nach dreimonatiger U-Haft ein Geständnis abgelegt hatte und freigekommen war, aber kann sich weiter um ihr Kind kümmern.

Die 3. Große Bonner Strafkammer verurteilte den 37-Jährigen Haupttäter, bei dem auch zahlreiche Waffen gefunden worden waren, wegen Drogenhandels und Verstoßes gegen das Waffengesetz zu fünf Jahren und neun Monaten Haftstrafe. Die 30-jährige Kindsmutter, die in seinem Auftrag Kokain verkauft und Drogengeld verwahrt hatte, kam wegen Beihilfe mit sechs Monaten Haft auf Bewährung davon.

Zur Bewährung ausgesetzt wurde auch die einjährige Haftstrafe, die der 24-jährige Bruder des Haupttäters erhielt: Er war von dem 37-Jährigen mehrfach losgeschickt worden, den Vierten im Bunde, der keinen Führerschein mehr hatte, zu Drogengeschäften zu fahren. Dieser 25-jährige Angeklagte muss nun wegen Kokainhandels für zweieinhalb Jahre hinter Gitter.

Sie alle hatten gleich zu Prozessbeginn Geständnisse abgelegt, was ihnen nun bei der Strafzumessung zugute kommt. Der 37-jährige Kindsvater hatte vor Gericht beteuert, es tue ihm furchtbar leid, dass er seine Familie und seinen Bruder hineingezogen habe.

Und er hatte bestätigt, was die Mutter seiner kleinen Tochter vor der Strafkammer erklärt hatte: Sie habe ihn mehrfach aufgefordert, die Finger von den Drogen zu lassen, schon wegen des Babys. "Ich bereue es zutiefst, es war eine schlimme Verfehlung", versicherte die 30-Jährige vor Gericht.

Im März waren die vier im Rahmen einer Großrazzia auch gegen andere Drogendealer verhaftet worden. Das sichergestellte Drogengeld von 23 400 Euro erhalten sie nicht zurück.

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