80 Jahre DLRG Rhein-Sieg Das neue Rettungsboot heißt "Dieter Klemd"

TROISDORF · Seinen 80. Gründungstag feierte der Bezirk Rhein-Sieg der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mit einem Empfang am Restaurant "Zur Siegfähre" in Troisdorf. Im Rahmen der Veranstaltung wurden ein neues Einsatzfahrzeug sowie das neue Rettungsboot des Bezirkes, eine Spezialkonstruktion für den Hochwassereinsatz, eingeweiht.

 Unter dem Applaus der Gäste tauft Kai Steinbach das Boot, das den Namen seines Großvaters trägt.

Unter dem Applaus der Gäste tauft Kai Steinbach das Boot, das den Namen seines Großvaters trägt.

Foto: Kieras

Nach der Begrüßung der Gäste durch DLRG-Bezirksleiter Bruno Schöneberg segneten Pastor Franz Josef Kreuer und Pfarrerin Birgit Ventur Fahrzeug und Boot ein. Die Ehre der Bootstaufe wurde dem Enkel von Dieter Klemd, Kai Steinbach, zuteil. Dessen Großvater war nach Zusammenlegung der Bezirke Sieg und Siebengebirge im Zuge der Gebietsreform 1975 der erste Bezirksleiter.

Christoph Kämper, Leiter Öffentlichkeitsarbeit, stellte im Anschluss seine Organisation, ihre Aufgaben sowie die zukünftigen Herausforderungen vor. Dabei holte er weit aus. Schon im Altertum sei es selbstverständlich gewesen, dass ein Mensch schwimmen und retten konnte.

Er zitierte die "alten Griechen", die über einen dummen Menschen gesagt hätten: "Er kann weder schwimmen noch lesen." Und bei den Römern habe es geheißen: "Es tötet, wer nicht rettet." Der Bezirk Rhein-Sieg wurde am 24. Juni 1935 durch den DLRG-Landesverband Rheinland und den Siegburger Turnverein (STV) ins Leben gerufen. Heute zählt er rund 5000 Mitglieder.

Die DLRG ist laut Schöneberg "die größte Wasserrettungsgesellschaft der Welt" mit vielfältigen Aufgaben in den Bereichen Ausbildung, Aufklärung und Wasserrettung. Die DLRG sei bei allen Veranstaltungen an und im Wasser im Einsatz, ob bei "Rhein in Flammen" oder Triathlons und natürlich an öffentlichen Badeseen und Gewässern, so der Bezirksleiter.

Vor allem in der Schwimmausbildung sieht er noch erheblichen Bedarf, denn jedes zweite zehnjährige Kind und ein Viertel aller Erwachsenen in Deutschland könnten nicht schwimmen. Von Januar bis Mitte August 2014 seien in deutschen Gewässern 306 Menschen ertrunken, allein im Juli dieses Jahres 95 Männer, Frauen und Kinder.

Stefan Albrecht, Vizepräsident des DLRG-Landesverbandes Nordrhein, sieht die Ausbildung der Bevölkerung "zu sicheren Schwimmern" in Gefahr. Aufgrund knapper Kassen würden immer mehr Bäder in Kommunen geschlossen. Er appellierte an die politisch Verantwortlichen, "die Infrastruktur der Bäder aufrechtzuerhalten". Die ehrenamtlichen Mitarbeiter lobte er, es sei nicht selbstverständlich, sein Leben für andere Menschen zu riskieren.

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