Stadt startet Spendenaufruf 100 Flüchtlinge aus 15 Nationen in Troisdorf

TROISDORF · Insgesamt 100 Flüchtlinge aus 15 Nationen sind am Wochenende in der neuen Notunterkunft in Troisdorf untergekommen. Das erklärte die Stadt Troisdorf, die – wie berichtet – binnen 48 Stunden bis Freitagnachmittag die Dreifachturnhalle in Sieglar herrichten musste.

Am Abend kamen bereits 47 Flüchtlinge, darunter 14 Kinder und Jugendliche, mit dem Bus aus Dortmund an. Am frühen Samstagnachmittag wurden weitere 53 Flüchtlinge aufgenommen. 15 von ihnen waren minderjährig. Die Aufnahme sei erfolgreich abgeschlossen worden, teilte Stadtsprecherin Bettina Plugge mit.

Die Turnhalle soll zunächst für die nächsten drei Wochen als Erstaufnahmestelle für die Ankommenden fungieren. Die regulären Einrichtungen des Landes – Dortmund, Bielefeld, Unna, Bad Berleburg, Burbach – sind völlig überfüllt. Zurzeit kommen wöchentlich rund 5000 Flüchtlinge nach Nordrhein-Westfalen; 77 000 sind es seit Jahresbeginn.

In Troisdorf wurden die Neuankömmlinge am Wochenende von städtischen Mitarbeitern, Ärzten, Helfern des Deutschen Roten Kreuzes und der Johanniter begrüßt, registriert und ärztlich untersucht. „Die Bereitschaft der Troisdorfer Bürger, die Flüchtlinge willkommen zu heißen, ist groß, und die Hilfe wird gut angenommen“, so Stadtsprecherin Plugge weiter. An dem seit Freitag freigeschalteten Bürgertelefon unter der Rufnummer 0 22 41/ 90 09 00 und der E-Mail-Adresse sozialamt@troisdorf.de meldeten sich demnach zahlreiche Bürger, die Geld- und Sachspenden anboten. Benötigt werden nach Angaben der Stadt besonders gewaschene Wolldecken, Bettwäschegarnituren und Handtücher.

In den nächsten Tagen wird auch Waschpulver benötigt. Am Sonntag konnten Sachspenden bis 18 Uhr in der Mensa des Sekundarstufenzentrums in Sieglar, Edith-Stein-Straße 20, abgegeben werden. Ab Dienstag nimmt das städtische Familienzentrum Kita Rathausstraße in Troisdorf-Sieglar jeweils montags bis freitags von 14 und 16 Uhr Sachspenden entgegen.

Derzeit wird nach längerfristigen Möglichkeiten gesucht, Sachspenden für die Flüchtlinge unterzubringen. Auch wird Wohnraum zur Unterbringung von Flüchtlingen gesucht, idealerweise Wohneinheiten von 60 bis 75 Quadratmeter. Die Miete wird von der Stadt bezahlt. Das ehrenamtliche Engagement von Bürgern, Kirchen und Vereinen in der Flüchtlingshilfe wird durch den Koordinator des „Netzwerks Integration“, Bernhard Gatzke, begleitet.

Kontakte: Allgemeine Informationen bei der Stadt unter www.troisdorf.de, beim Bürgertelefon (während der Öffnungszeiten Rathaus): 0 22 41/90 09 00 und per Mail unter sozialamt@troisdorf.de. Wohnraum: Ansprechpartner ist das Sozialamt, Kölner Straße 176. Netzwerk Integration: Bernhard Gatzke, 0 22 41/90 05 18, Mail: GatzkeB@troisdorf.de.

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