Areal an der Heimerzheimer Kirchstraße Wohnen in der alten Hofanlage

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Der rote Ordner hatte es in sich: Formal übergab Ansgar Wiesemann der Swisttaler Beigeordneten Petra Kalkbrenner gestern zwar "nur" einen Bauantrag.

 Stellen die Pläne für das Areal an der Kirchstraße vor: (v.l.) Ansgar Wiesemann, Petra Kalkbrenner, Klaus Knevels, Monika Kauert, Gundula Lang und Anneke van de Meer von der Baumanagementfirma.

Stellen die Pläne für das Areal an der Kirchstraße vor: (v.l.) Ansgar Wiesemann, Petra Kalkbrenner, Klaus Knevels, Monika Kauert, Gundula Lang und Anneke van de Meer von der Baumanagementfirma.

Foto: Axel Vogel

Allerdings für ein besonderes Objekt: das rund 1100 Quadratmeter große Grundstück zwischen Buschgasse und Kirchstraße samt denkmalgeschützter Hofanlage an der Kirchstraße, die seit etwa 15 Jahren leer steht. Das Vorhaben: Mehrgenerationen-Wohnen im Neubau in Verbindung mit Sanierung und Entwicklung des denkmalgeschützten Gebäudes zu Wohnzwecken.

Die Beigeordnete wertete die Pläne als "gelungene Sache". Besonders, weil mit dem Projekt in dem bisherigen "Sorgenkind Ortskern" mit mangelnder Wohn- und Aufenthaltsqualität nun eine Initialzündung für weitere Ortskernentwicklung ausgehen werde. Als "Glücksgriff" bezeichnete sie, dass mit Ansgar Wiesemann ein lokaler Investor mit Kompetenz auf dem Gebiet gefunden worden sei.

Der Ingenieur, der seit 25 Jahren in Heimerzheim wohnt, ist Geschäftsführer einer Kölner Baumanagementfirma und war ausgehend von Überlegungen, wo man selbst denn im Alter zentral und barrierefrei wohnen könnte, auf das seit Jahren zum Verkauf stehende Grundstück mit dem Baudenkmal gestoßen.

Für seine Pläne galt es, eine Lösung im Spannungsfeld zwischen Wirtschaftlichkeit, Denkmalschutz und Nachbarschaftsbelangen zu finden. Abstimmungen zwischen dem in Denkmalpflege erfahrenen Architekten Klaus Knevels mit Gundula Lang vom Rheinischen Amt für Denkmalpflege und Monika Kauert als zuständige Sachbearbeiterin für Denkmalschutz bei der Gemeinde Swisttal setzten die Eckpunkte.

Wichtig sei gewesen, die Hoffläche zu erhalten, schilderte Gundula Lang. Der Fachwerkteil der vierflügeligen Hofanlage stehe seit 1993 unter Schutz. Schon damals aber sei der Bereich von Scheune und Stallungen stark gestört gewesen. "Angesichts des Zustandes war es wirtschaftlich nicht darstellbar, diesen Backsteinteil zu erhalten", erklärte sie. Insofern habe ihr Fachamt sich einverstanden erklärt, dass dieser Teil zurückgebaut werden soll. Die Backsteine sollen später beim Neubau wieder verwendet werden, der anstelle des ehemaligen Kuhstalls entlang der Buschgasse mit sechs barrierefreien Eigentumswohnungen entstehen soll.

Zwei 140 Quadratmeter große Wohnungen sollen um einen privaten Gartenhof mit Süd-West-Terrasse angeordnet werden. Zwei etwa 90 Quadratmeter große Wohnungen im Obergeschoss werden um eine zentrale Loggia nach Süden zur Buschgasse angeordnet. Die beiden kleineren Wohneinheiten im Dachgeschoss sollen Dachterrassen haben. Durch historische Motive wie gemauerte Korbbögen mit großen Holztoren und die Verwendung der alten Ziegel des ehemaligen Kuhstalls soll sich der Neubau harmonisch ins Ortsbild einfügen.

Während der Neubau etwa im zweiten Halbjahr 2016 fertig sein soll, wird für das denkmalgeschützte Gebäude, in dem drei Wohnungen integriert werden sollen, zunächst eine komplette Bestandsaufnahme gemacht. Datiert sei das Gebäude auf das Jahr 1724, Teile des Wohnhauses seien aber sicherlich älter und stammten aus dem 17. Jahrhundert, so Knevels. Wiesemann hat bereits im "Heimerzheimer Heimatboten" und in Archiven geforscht, um über Fotos und Dokumente weitere Informationen zu dem Gebäude zu erhalten.

Info

Wer weitere Hinweise zu dem Gebäude geben kann, wendet sich an Monika Kauert, Tel. 0 22 55/30 96 51, monika.kauert@swisttal.de

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