Beerdigungen in Swisttal Raum für neue Bestattungsformen

SWISTTAL · Die Gemeinde Swisttal reagiert auf die wachsende Nachfrage nach alternativen Bestattungsformen und gestaltet ihre Friedhöfe neu. Für ein Konzept hatte sie, wie berichtet, die Rheinbacher Landschaftsarchitektin Anja Esser beauftragt.

Frei werdende Flächen sollen verkauft und die Friedhöfe so gestaltet werden, dass der Pflegeaufwand geringer werde, so die Beigeordnete Petra Kalkbrenner im Hauptausschuss. Entscheidungen wurden nicht getroffen. Zunächst sollen die Fraktionen beraten und die Bürger informiert werden.

In der zweiten Sitzung des Jahres 2015 soll der Hauptausschuss dann wieder beraten. Die Fraktionen begrüßten die "guten Vorschläge" als Diskussionsbasis, wie Joachim Güttes (Bürger für Swisttal) sagte, und das Angebot "sehr unterschiedlicher Bestattungsformen, die den Bedürfnissen der Bürger entgegenkommen", so Hanns Christian Wagner (CDU).

Joachim Euler (SPD) wies auf das neue nordrhein-westfälische Bestattungsgesetz hin, wonach nur Grabsteine verwendet werden dürfen, die ohne Kinderarbeit hergestellt wurden. Dies werde Bestandteil der neuen Friedhofssatzung sein, so Kalkbrenner. Kurz diskutiert wurde erneut zum Thema Friedhofshallen, etwa in Bezug auf das Angebot der Katholischen Kirche, die Halle in Morenhoven zu übernehmen.

Im August war der Antrag der BfS auf Erhalt aller Friedhofshallen vertagt worden. Der Vorschlag der FDP, auf einem der Friedhöfe einen Tierfriedhof einzurichten, begegnete die CDU mit Zurückhaltung. Eine solche Entscheidung müsse auch aus ethischen Überlegungen auf den Prüfstand, sagte Bernd Großmann.

Vorschläge für die Swisttaler Friedhöfe

Heimerzheim: Baumbestattungen an zwei vorhandenen Bäumen, Gemeinschaftsrasengrabfeld mit Pflanz- und Grabsteinkopfstreifen; keine Umwandlung der kleinen Kapelle in ein Kolumbarium.

Buschhoven: eine weitere Urnenwand, 2018 Ausbau der Friedhofshalle zu einem Kolumbarium, keine Baumbestattung.

Ludendorf: gestaltetes Gemeinschaftsurnengrabfeld und Baumbestattung an vorhandenen Bäumen.

Miel: anonyme Bestattungen, gestaltetes Gemeinschaftsurnengrabfeld mit Erinnerungstafel an der Mauer, erdnahe Urnenbestattungen.

Morenhoven: gestaltete Gemeinschaftsurnengrabfelder, Baumbestattungen an vorhandenen Bäumen, keine Urnenwand, Verkauf einer Teilfläche als Bauland.

Straßfeld: gestaltete Gemeinschaftsurnengrabfelder und Baumbestattung, Ersatzpflanzung für die vorhandene Birke.

Ollheim: mehrere gestaltete Gemeinschaftsurnengrabfelder, Baumbestattung an vorhandenen Bäumen, Verkauf einer Teilfläche an die altkatholische Kirche.

Odendorf: erdnahe Urnengrabstellen, Gemeinschaftsrasengrabfeld mit Grabsteinkopfstreifen, Baumbestattungen an neuen Bäumen, Gemeinschaftsurnengrabstätte anstelle der abgerissenen Friedhofshalle, Verkauf einer Teilfläche als Bauland.

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