Windkraftanlagen in Swisttal Warum die Bundespolizei dazwischen funkt

SWISTTAL · Die Standort-Planungen der Gemeinde Swisttal für Windkraftanlagen haben einen Dämpfer erhalten. Die Bundespolizei erhob wegen ihrer Richtfunkanlage zwischen Straßfeld und Ollheim Einwände gegen einen Teil des Bebauungsplans.

 Zwischen Ollheim und Straßfeld steht die Richtfunkanlage der Bundespolizei.

Zwischen Ollheim und Straßfeld steht die Richtfunkanlage der Bundespolizei.

Foto: Roland Kohls

Da ihr Schreiben dem zuständigen Planungsausschuss erst kurzfristig als Tischvorlage vorgelegt wurde, nahm dieser den Plan lediglich zur Kenntnis, anstatt zuzustimmen.

Die Bundespolizei rät, in der vorgesehenen Konzentrationsfläche 1 keine Windkraftanlagen zu bauen, weil sie Störungen ihrer dortigen Richtfunktrasse befürchtet. Bereits 2012 habe man die Beeinflussung durch die bei Lommersum errichteten Windräder durch das Fraunhofer-Institut untersuchen lassen. Das Ergebnis: Innerhalb eines Radius von 1500 Metern wären Störungen zu erwarten. Die Bundespolizei verweist auf eine ähnliche Problemlage bei der Bundeswehr in Bramstedtlund (Norddeutschland).

Dort wird zur Vermeidung des Empfangs der Eigenabstrahlung von Windkraftanlagen ein Schutzabstand von 2500 Metern gefordert. Außerdem soll ein strahlungsarmer Typ der Firma Siemens (SWT3.0) verwendet werden. Wichtig sei auch, dass die Störstrahlung abgebenden Komponenten am Fuße des Turms verbaut werden.

Mit Blick auf die rund 100 Arbeitsplätze am Standort Heimerzheim, die vom störungsfreien Betrieb der Antennentechnik abhängen, rät die Bundespolizei "eindringlich" zu einem Verzicht auf Windräder in der Konzentrationsfläche 1.

Ähnlich wie andere Gemeinden will Swisttal mit den Bebauungsplänen Heimerzheim Hz 36 "Im Kessel"; Hz 37 "An der Fuchskaul" und Ollheim OL 5 "Am Vershovener Weg" Konzentrationsflächen für Windräder ausweisen, damit diese nicht ungesteuert überall im Gemeindegebiet verstreut werden. Diese Planung befindet sich in einem frühen Stadium, in dem sowohl die Öffentlichkeit, Behörden und Träger öffentlicher Belange als auch interessierte Windkraftanlagen-Bauer beteiligt werden.

Dabei geht es auch um die Höhe der Anlagen, die zwischen 150 und 185 Metern liegen könnte. Vertreter der möglichen Betreiber, REA GmbH, E-Start/Bürgerwind und STAWAG, teilten in der Sitzung mit, dass sie 170 Meter für optimal hielten. Dabei könnten 20 Prozent mehr Ertrag als bei 150 Metern erwirtschaftet werden. 185 Meter stünden nicht mehr im Raum.

Außerdem gaben sie an, dass die Richtfunk-relevanten Komponenten am Fuß der Masten vorgesehen seien.

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