Hecke bei Odendorf Virus befällt Pflaumengehölze

SWISTTAL · "Fahrlässiges Handeln" und "falsche Information des Gemeinderates" wirft Ratsfrau Gisela Hein Bürgermeister Eckhard Maack vor. Es geht um eine Reihe vom Scharka-Virus befallene Gehölze am Graben "Die Wässers" im Feld bei Odendorf.

 Ortstermin: (v.l.) Christoph Weber vom Rhein-Sieg-Kreis, Stefan Schumacher (Gemeinde Swisttal), Gerhard Renker von der Landwirtschaftskammer und Dirk Braun (Gemeinde Swisttal).

Ortstermin: (v.l.) Christoph Weber vom Rhein-Sieg-Kreis, Stefan Schumacher (Gemeinde Swisttal), Gerhard Renker von der Landwirtschaftskammer und Dirk Braun (Gemeinde Swisttal).

Foto: Gemeinde

Gisela Hein hatte Akteneinsicht genommen und mit dem Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer in Bonn gesprochen. Noch in der Bürgerfragestunde während der Ratssitzung im Dezember 2014 hatte Maack laut SPD bekräftigt, dass das Virus, das im Bereich "Die Wässers" in Odendorf Pflanzen befallen hatte, weisungsgemäß bekämpft worden sei. Da Norbert Phiesel vom Verein "Rettet Bäume und Biotope" daran Zweifel hatte, beantragte Hein Akteneinsicht, um sich Klarheit zu verschaffen.

Tatsächlich sei Ende August 2013 eine Meldung an die Kammer geschickt worden, dass die Virenbekämpfung vollzogen sei. Doch obwohl der Gemeinde bekannt gewesen sei, so Hein, war, dass auch die Wurzelstöcke der betroffenen Pflanze hätten entfernt werden müssen, seien diese im Erdreich geblieben.

Hein: "So war abzusehen, dass sich das Virus durch neue Triebe weiter vermehrt. Damit wurde in Kauf genommen, dass angrenzende Gebiete auch befallen werden und ein erheblicher Schaden entstehen kann."

Der zuständige Mitarbeiter der Kammer habe - wie auch aus dem Bescheid hervorgehe - darauf hingewiesen, dass nach dem Entfernen der oberirdischen Teile der Pflanzen in einem zweiten Arbeitsschritt unverzüglich nach dem Roden die Wurzelstöcke entfernt werden müssten. Sollte die Gemeinde die Wurzelstöcke nicht selbst entfernen, würde die Kammer dies veranlassen und der Gemeinde in Rechnung stellen.

Gemeindesprecher Bernd Kreuer weist die Kritik der SPD zurück. Der Sachverhalt zur Bekämpfung der Scharka-Pflanzenviruskrankheit sei von Bürgermeister Maack in der Einwohnerfragestunde der Ratssitzung am 16. Dezember korrekt dargestellt worden. Die Landwirtschaftskammer habe im Juli 2013 eine unverzügliche Rodung verfügt, nachdem der Befall der Hecke durch den Virus festgestellt worden sei.

Bei einem Ortstermin im August 2013 an der Hecke mit einem Vertreter der Kammer sei festgelegt worden, das Schnittgut zu häckseln und über die Hackschnitzelanlage des Baubetriebshofs zu verbrennen. Dies habe der der Baubetriebshof erledigt. Abweichend vom Bescheid sei vereinbart worden, dass die Wurzeln zunächst im Erdreich verbleiben und bei Neuaustrieb die Triebe auf Virusbefall untersucht werden.

Diese Untersuchung sei im Juli 2014 nach dem Austrieb durch das Fachlabor des Pflanzenschutzdienstes erfolgt. Dabei sei das Scharka-Virus erneut nachgewiesen worden.

Kreuer weiter: "Da zu diesem Zeitpunkt für die umliegenden landwirtschaftlichen Flächen keine akute Gefahr bestand, wurde vereinbart, die weiteren Maßnahmen mit der Unteren Landschaftsbehörde des Rhein-Sieg-Kreises in Zusammenhang mit einer Neuanpflanzung abzuklären. Hierzu wurde Ende 2014 ein Ortstermin für Ende Januar 2015 anberaumt."

Bei diesem Ortstermin sei festgelegt worden, dass der Bauhof die Wurzeln entferne. Die Uferböschung des Grabens soll neu profiliert und bepflanzt werden. Die Neuanpflanzung soll auf der bisherigen Bepflanzung gegenüber liegenden Seite des Ufers vonstatten gehen.

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