Verantwortung für Vereine Vereine sollen die Dorfsäle bewirtschaften

SWISTTAL · In einer "Interimsvorlage", wie Bürgermeister Eckhard Maack sagte, hat die Verwaltung den Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss (HFB) über den Sachstand der angestrebten Übertragung der Bewirtschaftung der Dorfhäuser auf Vereine informiert. Zu erwartender Kritik aus den Fraktionen am Zwischenergebnis kam Maack gleich zuvor: "Vielleicht sagen Sie, naja, weit ist er noch nicht gekommen. Aber das ist ein Bohren dicker Bretter."

Es ist vorgesehen, dass die Gemeinde weiter Eigentümerin der Dorfhäuser und in der Verantwortung für die "Unterhaltung von Dach und Fach" bleibt. Die Bewirtschaftungskosten im Sinne von Energie-, Reinigungs- und Hausmeisterkosten sollen Trägervereine erwirtschaften. Auf diese Weise erhofft man sich "eher Impulse für bessere Auslastung und wirtschaftliche Führung", so Maack. Um das finanzielle Risiko abzufedern, das aufgrund nicht fest kalkulierbarer gebührenpflichtiger Vermietungen besteht, würde die Gemeinde einen Verlustausgleich zahlen. Die Dorfhäuser in Ludendorf, Odendorf und Straßfeld sollten Priorität haben.

  • Dünstekoven: Der Vertrag mit dem Eigentümer des Dorfsaals Habbig, der besonders für Karnevalsveranstaltungen genutzt wird, ist fristgerecht zum März 2016 gekündigt. Bislang wurde in Bezug auf den Dorfsaal Habbig noch nicht versucht, die Bewirtschaftung auf ortsansässige Vereine zu übertragen. Der Pachtvertrag zwischen Gemeinde und Förderverein für die Alte Schule ist unbefristet, sieht aber ein Sonderkündigungsrecht für zwei Fälle vor: wenn der Saal Habbig über Ende März 2016 hinaus gemietet werden sollte oder für den Fall, dass der Rat den Bau eines neuen Dorfhauses beschließen sollte. Die Variante Neubau ist laut Bürgermeister von Seiten der Vereine in die Diskussion eingebracht worden. "Aber es ist nicht ganz so einfach wie die Dünstekovener sich das vorstellen", so Maack.
  • Odendorf: Der Ortsausschuss hat eine Arbeitsgruppe gegründet, die gemeinsam mit der Ortsvorsteherin und mit Unterstützung der Verwaltung inzwischen ein Nutzungs- und Sanierungskonzept für das Dorfhaus erstellt hat. Unter anderem sollen Bühnenerweiterung, Anschaffung neuer Stühle und Tische, Kauf der benachbarten ehemaligen Kegelbahn als Stuhllager und Teilbarkeit des Saales geprüft werden. Höchste Priorität sollen Sanierung der Toilettenanlagen, Behebung der Feuchtigkeit im Kellermauerwerk sowie die Belüftung der Kellerräume haben. Darüber hinaus sollen gesamte Installation und Technik begutachtet, ein neuer Kühl- und Lagerraum am Thekenraum angebaut und "Schönheitsreparaturen" im gesamten Dorfsaal vorgenommen werden. Notwendige Arbeiten sollen inklusive Eigenleistung der Vereine im Ortsausschuss erfolgen. Die Beauftragung eines Fachplaners würde nach Schätzung der Verwaltung rund 30 000 Euro kosten, das Geld soll im Zuge der Haushaltsberatungen 2016 beantragt werden.
  • Essig: Der Vertrag mit dem Bürgerverein zum Josef-Bienentreu-Haus wurde seitens der Verwaltung zum Oktober 2016 fristgerecht gekündigt. Der Bürgerverein ist örtlicher Träger und Vertragspartner der Gemeinde Swisttal für den Betrieb als Dorfgemeinschaftshaus. Eine Stellungnahme zu einem möglichen neuen Konzept liegt der Verwaltung noch nicht vor.
  • Ollheim: Dem Trägerverein liegt "seit geraumer Zeit" ein neuer Vertragsentwurf vor, der bislang noch nicht unterzeichnet wurde. Wie berichtet, will die KG Olleme Bubbelsbröder im Sinne aller Ortsvereine die alte Schule und das ehemalige Lehrerwohnhaus kaufen und jetzt auch das Dorfhaus. Weil dort auch das Feuerwehrhaus angegliedert ist, gibt es laut Gemeindesprecher Bernd Kreuer noch Abstimmungsgespräche, "wie wir zu einer Trennung kommen und was bei der Gemeinde bleibt". Dann soll der HFB am 16. Juni über eine entsprechende Vorlage entscheiden. Zu Ludendorf, Morenhoven und Straßfeld liegt noch keine Stellungnahme vor.
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