"Rettet Bäume & Biotope" Verein kritisiert "verfehlte Wasserpolitik"

SWISTTAL · Zu unseren Berichten über das Orbach-Hochwasser nimmt der Verein "Rettet Bäume & Biotope" Stellung. Norbert Phiesel schreibt: "Ob Gärten und Keller volllaufen oder Fische sterben, all das sind Zeichen für eine verfehlte Wasserpolitik.

Swisttal ist ein wasserarmes Wassertransitgebiet. Regen und Gewitter ziehen in den meisten Fällen um uns herum. Wir bekommen oft nur die Ausläufer mit, während es um uns herum aus Kübeln schüttet."

Wenn die Talsperren von Steinbach und Madbach voll seien, fließe das Wasser in den Überlauf und gelange in den Orbach. Von dort schieße es in Richtung Swist. Auch werde in Swisttal der allergrößte Teil des Oberflächenwassers über die Kanäle abgeleitet und den Kläranlagen zugeführt und von dort in die Swist eingeleitet. Die Nachbarstädte und -gemeinden würden ähnlich verfahren. Sinnvoller sei es, so Phiesel weiter, einen Teil des Wassers zurückzuhalten. Es könne in oberirdische Rückhaltebecken, Teiche und Überflutungsflächen geleitet werden, dort versickern, anstelle von Grundwasser für die Landwirtschaft genutzt oder dosiert wieder dem Orbach zugeführt werden.

All diese Fakten seien der Unteren Wasserbehörde des Rhein-Sieg-Kreises bekannt und hätten zu entsprechenden Empfehlungen geführt, um diese ungünstige Situation zu ändern und zu verbessern. Dazu habe der Kreis eine Broschüre "Niederschlagswasserbewirtschaftung" herausgegeben.

Phiesel meint, insbesondere wären für Swisttal und die angrenzenden Gemeinden und Städte folgende Maßnahmen interessant und umsetzbar: Flächenversickerung, Muldenversickerung, Einleitung in Oberflächengewässer, Dachbegrünungen, Einleitung in Teiche und/oder Biotope.

Phiesels Fazit: "Ob ein Frühwarnsystem praktizierbar ist und überhaupt etwas bringt, glauben wir nicht, insbesondere nicht, ohne die zuvor angeführten Maßnahmen zu realisieren."

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