Projekt in Buschhoven wie geplant fortführen Sportanlage soll gebaut werden

SWISTTAL · Die Umsetzung der Gemeinschaftssportanlage Buschhoven/Morenhoven/Miel soll wie geplant fortgeführt werden. Diese Beschluss-Empfehlung hat der Bau- und Vergabeausschuss am Mittwochabend im nicht-öffentlichen Sitzungsteil dem Rat gegeben, wie Pressesprecher Peter Nitschke dem GA auf Anfrage mitteilte.

Das Abstimmungsergebnis sei "deutlich für" die Beschlussempfehlung gewesen.

Vor und während der Sitzung zeigten die Sportvereine SV Hertha Buschhoven und SV Swisttal mit etwa 70 Teilnehmern Flagge. Kinder in Sportkleidung hielten Schilder hoch mit der Aufschrift "Macht uns nicht unglücklich!" und "Wir brauchen einen Sportplatz!" Den Standpunkt der Vereine brachte Thomas Mombauer von SV Hertha Buschhoven so auf den Punkt: "Die ganze Sache zieht sich schon seit Jahren in die Länge. Wir wollen Präsenz zeigen, damit die Politiker wissen, es muss jetzt vorangehen." Der Ausschuss-Vorsitzende Günter Tappeser sagte zu Sitzungsbeginn zu den Demonstranten, er gehe davon aus, dass "wir die Botschaft, die Sie uns rüberbringen, auch empfangen haben".

Eigentlich war das Thema Gemeinschaftssportanlage nur für den nicht-öffentlichen Sitzungsteil vorgesehen, konkret das Rechtsgutachten zu der Frage, welche Auswirkungen ein möglicher Ausstieg aus der gesamten Planung zum jetzigen Zeitpunkt hinsichtlich von Regressansprüchen haben würde. Allerdings votierten die Fraktionen einstimmig für den Antrag von Willi Eichmanns (CDU), die "grundsätzlichen Dinge" der Planung noch einmal öffentlich zu diskutieren.

Während Ernst Ostermann für die SPD dem Projekt ein klares Nein erteilte, sprach sich Eichmanns für die CDU dafür aus, die Anlage nach viereinhalb Jahren Planung endlich zu realisieren. Wilfried Schumacher (BfS) sah sich durch die Diskussion in der Ratssitzung am 1. Juli "massiv bedroht und unter Druck gesetzt". Hartmut Benthin (SPD) sah das genauso und nannte namentlich Manfred Lütz (CDU), der von "Regress" gesprochen habe, den die Ratsvertreter im Fall der Aufgabe der Planung zu verantworten hätten. Lütz sagte, er sei sich "einer Bedrohung nicht bewusst", habe aber "Aufklärungsarbeit geleistet zum eigenen Schutz" der Ratsmitglieder.

Bürgermeister Eckhard Maack erklärte, dass genau aus diesem Grund das Rechtsgutachten eingeholt worden sei, denn es könnten "tatsächlich große Vermögenseinbußen für die Gemeinde" entstehen. "Das Canceln des Projekts hätte gravierende Folgen, dafür müsste man letztlich gerade stehen. Die öffentliche Ausschreibung könnte morgen veranlasst werden, das ist der aktuelle Stand", so Maack. Für die Grünen bemängelte Johanna Bienentreu: "Das Geld geht in den nächsten Jahren in die Fußballvereine. Für die freie Jugendarbeit haben wir seit Jahren kein Geld mehr." Ihr Fraktionskollege Sven Kraatz sprach sich für die "Optimierung im Gesamtinteresse der Gemeinde Swisttal" sowie gegen "überzogene Luftschlösser" aus. Eichmanns (CDU) hielt dagegen, es seien keine Luftschlösser, sondern nur "das, was auch gebraucht wird."

Die FDP achte zwar sehr auf die Finanzen, äußerte sich gestern Monika Wolf-Umhauer, "aber dieses vorbildliche, am Bedarf der Vereine orientierte Projekt trägt sich ja selbst durch den Verkauf der aufzugebenden Sportplätze als Bauland. Seit dies zweifelsfrei feststeht, stimmen wir dem gesamten Sportstättenkonzept voll zu, zumal es im Nebeneffekt Problemzonen in Wohngebieten - Lärm, Staub, späte Beleuchtung - beseitigt, neue Baugebiete im Ortsinneren und das Seniorenheim für Buschhoven ermöglicht."

Diskutiert wurden einmal mehr das Finanzierungskonzept, die auf 500 000 Euro gedeckelten Kosten des Vereinsheims und die Ableitung des Oberflächenwassers über den Buschbach. Bürgermeister Eckhard Maack betonte die Seriosität der Finanzierung aufgrund der Verkäufe der aufzugebenden Flächen, sodass das Projekt sogar mit einem "rechnerischen Überschuss von 150 000 Euro" abschließe. Darüber hinaus sei das gesamte Projekt Teil des Haushaltssicherungskonzepts der Gemeinde Swisttal, das von der Kommunalaufsicht geprüft und abgesegnet worden sei.

Nicht zu unterschätzen sei, so Lütz, der positive Aspekt der Infrastruktur, nicht allein in der modernen Kunstrasenanlage, sondern auch in Hinblick auf ein Seniorenheim, das auf dem Gelände des alten Sportplatzes Wiedring entstehen könne.

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