Neue Schutzhütte am Eisernen Mann Schulterschluss gegen Vandalismus

SWISTTAL · Manchmal setzt die Wut über Vandalismus große solidarische Kräfte frei. Nach der Zerstörung der Schutzhütte am Eisernen Mann im Kottenforst bei Dünstekoven im vergangenen Februar hat der Schulterschluss von Forstamt und ehrenamtlicher Initiative den historischen Rastplatz als Ort der Erholung wiederhergestellt:

 Die neue Hütte zeigen (von links) Horstmar Schöne, Stephan Schütte und Peter Haarhaus.

Die neue Hütte zeigen (von links) Horstmar Schöne, Stephan Schütte und Peter Haarhaus.

Foto: Axel Vogel

Am Aktionstag Eiserner Mann am Samstag haben alle Beteiligten wie angekündigt den "Zerstörern die Stirn geboten" und die neue Schutzhütte feierlich eingeweiht.

Die steht nun auf der der zerstörten Hütte gegenüberliegenden Seite und ist ein wahres Meisterstück angehender Forstwirte geworden. "Als klar wurde, dass der mutmaßliche Täter rechtlich nicht belangt und zu Schadensersatz verpflichtet werden kann, haben wir uns entschlossen, den Neubau der Hütte auf landeseigene Kosten als Ausbildungsprojekt zu stemmen", erläuterte Forstdirektor Stephan Schütte bei der feierlichen Übergabe an die Bürger.

Die wiederum hatten in den Wochen zuvor und noch am Vormittag des Aktionstages tatkräftig mit angepackt, um auch den ganzen Platz wieder herzurichten: Sie arbeiteten die alten Bänke auf, reinigten und beschrifteten die Steinwegweiser, säuberten die Lichtung, verliehen den Füßen der "Elefanten-Sitzgruppe" neuen Glanz und versahen die Baumstumpf-Stehtische mit neuen Baumscheiben.

"Es war unglaublich leicht, Unterstützung zu finden", sagte Peter Haarhaus (79), Initiator der Aktionsgemeinschaft. Der ehemalige Bundeswehr-Offizier hat die Erfahrung gemacht, dass viel bürgerschaftliches Potenzial da ist, das es nur zu bündeln gilt. Was im Falle des Eisernen Mannes leicht gelang, fühlen sich der historischen Eisen-Stele am Wegeknotenpunkt mehrerer angrenzender Gemeinden mitten im Kottenforst doch viele Menschen tief verbunden: Die Heimatfreunde Roisdorf etwa machen dort seit 100 Jahren auf ihrer Wallfahrt zum Rosenfest in Buschhoven Rast, viele Familien verkürzen ihren Kindern dort seit etwa 40 Jahren auf Initiative von Willi Pregulla (71) am Heiligabend die Zeit vor der Bescherung, die Walkinggruppe "Eiserner Mann" Heimerzheim kreuzt die Stelle regelmäßig, und der MGV Concordia aus Alfter brachte der "Waldeslust" nun bei der Einweihung ein Ständchen.

Peter und Renate Haarhaus verteilten Waldherzen an den harten Helfer-Kern, darunter an den Buschhovener Verschönerungsvereins-Vorsitzenden Georg Melchior, den Dünstekovener Ortsvorsteher Ralf von der Stein, den Heimerzheimer Heimatarbeitskreis-Vorsitzenden Georg Schmidberger, an Albert Wegner aus Buschhoven, an Jürgen Wissmann vom Nabu, an die Ärzte Bernd Seeburg und Claus Nehring sowie an Forstdirektor Stephan Schütte und natürlich an den Förster und Hüttenbauer Horstmar Schöne vom zuständigen Buschhovener Forstrevier. Auch Bürgermeister Eckhard Maack würdigte das Engagement. Die neu herausgeputzten Bänke sind nun nach den angrenzenden Nachbarorten Alfter, Buschhoven, Dünstekoven und Heimerzheim benannt und beschildert. Zudem stiftete Christa Ley aus Buschhoven zwei Sitzbänke aus massiver Eiche aus dem Nachlass ihres Mannes Josef Ley.

Vandalismus im Wald

Der oder die Täter hatten ganze Arbeit geleistet. Wie berichtet, hatten bislang Unbekannte in den Nächten zum 5. und 6. Februar mit einem in Alfter-Impekoven gestohlenen Radlader zwei Schutzhütten im Kottenforst zerstört, Holzstapel wurden umgekippt sowie Waldwege und Schilder beschädigt. Der Gesamtschaden wurde von Förster Horstmar Schöne auf mindestens 20 000 Euro geschätzt. Und die trägt der Steuerzahler, denn für Vandalismusschäden haftet keine Versicherung.

Hinweise zu dem oder den Tätern gibt es trotz gesicherter Spuren und intensiver Ermittlungen der Polizei bislang nicht. Hinweise nimmt die Polizei unter Tel. 02 28/1 50 entgegen.

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