Swisttaler Gewerbegebiet SPD und CDU bewerten Situation unterschiedlich

SWISTTAL · Am Beispiel der Gewerbegebiete Odendorf und Heimerzheim wird deutlich, wie unterschiedlich SPD und CDU die Situation dort bewerten. Auch vor dem Hintergrund der am 13. September anstehenden Bürgermeisterinnen-Wahl.

 Im Gewerbegebiet Odendorf werden die Gehwege angelegt.

Im Gewerbegebiet Odendorf werden die Gehwege angelegt.

Foto: Hans-Peter Fuss

SPD sieht "erhebliche Mängel"

So hat die Kandidatin von SPD und Grünen, Gisela Hein, in Odendorf laut einer Pressemitteilung "erhebliche Mängel" festgestellt, die auch von Unternehmern kritisiert würden. Das gesamte seit 1999 bestehende Gebiet wirke wenig einladend und vernachlässigt, viele Grundstücke seien verwahrlost. Dort angesiedelte Betriebe seien häufig Ziel von Vandalismus. "Die Vermarktung der restlichen Grundstücke verläuft aus meiner Sicht viel zu schleppend und zeugt von wenig Sachverstand. Auch die Werbung für das Gewerbegebiet ist unzureichend, da die Werbetafeln weitab von der B 56 aufgestellt und daher von Vorbeifahrenden nur schwer zu erkennen sind", sagt Hein. Die Unternehmer hätten die "mangelhafte Beleuchtung" und fehlendes schnelles Internet kritisiert. Insgesamt würden die Unternehmer laut Hein ein Konzept der Geschäftsführerin der Projektentwicklungsgesellschaft, Petra Kalkbrenner, vermissen. Es sei keine Linie erkennbar, jeder mache, was er wolle, und von einem zusammenhängenden Gewerbepark sei man weit entfernt.

Einige seit 15 Jahren im Gewerbegebiet angesiedelte Betriebe planen 2016 ein Jubiläumsfest, das den Zusammenhalt stärken und die Unternehmer bekannter machen soll.

Auch im Heimerzheimer Gewerbegebiet sei Gisela Hein mit Mängeln konfrontiert worden. Größtes Problem sei es, dass eine von einigen Betrieben gewünschte Vergrößerung des Gebiets nicht möglich sei. Kritik sei an zu schnellem Fahren durch das Gebiet sowie an der oft als willkürlich empfundenen Verteilung von Knöllchen und dem Parken von ortsfremden Lkw geübt worden.

Insgesamt konstatiert Gisela Hein in beiden Gewerbegebieten bei den Unternehmern Freude über ihre Besuche, zumal sich die in der Gemeindeverwaltung Zuständigen dort kaum sehen ließen. Als ärgerlich werde empfunden, dass die Unternehmer Gebühren für die Ausschreibungsunterlagen der Gemeinde zahlen müssten, sich einige daher aus diesem Grund an Ausschreibungen nicht beteiligten. Dies müsse sich dringend ändern. Hein sagt, sie werde sich für eine professionelle Wirtschaftsförderung mit festen Ansprechpartnern für die Unternehmen im Rathaus einsetzen, so dass Interessen gebündelt und ein gemeinsames Marketing betrieben werden könne. "Swisttal braucht darüber hinaus neue attraktive Gewerbeflächen, um nicht weiter von den Nachbarkommunen abgehängt zu werden", stellt Hein fest, die als Selbstständige kleine und mittelständische Unternehmen berät.

Bestandsaufnahme der CDU fällt positiver aus

Wesentlich anders fällt die Bestandsaufnahme der CDU aus. Durch den Straßenausbau samt Grünflächen und Gehwegen werde das Gewerbegebiet Odendorf aufgewertet, heißt es in einer Pressemitteilung. Zuvor seien die Grundstückseigentümer in zwei Veranstaltungen über das Vorhaben informiert und die Planung mit ihnen abgestimmt worden. "Ich bin sicher, dass dies auch ein Anreiz für alle Unternehmer ist, ihre Grundstücke und Betriebe und Außenanlagen abschließend ansprechend zu gestalten", sagt Petra Kalkbrenner, Geschäftsführerin der Projektentwicklungsgesellschaft, und Kandidatin der CDU. Leider sei es im Zufahrtsbereich des Gewerbegebiets zu Sachbeschädigungen gekommen, die polizeilich verfolgt wurden.

Gegenwärtig hätten rund 30 Gewerbetreibende ihre Unternehmen angemeldet. Die ansiedlungswilligen Betriebe würden umfassend von der Geschäftsführung der PEG und durch die Gemeinde begleitet. Termine außerhalb der üblichen Arbeitszeiten und selbst am Wochenende seien keine Seltenheit.

Die Vermarktungssituation des Gewerbegebiets Odendorf bezeichnet die CDU als "gut". Die Ansiedlung von Gewerbebetrieben habe seit 2009 zugenommen, so dass zurzeit nur noch 25 Prozent Flächenreserven vorhanden seien. Demzufolge sei bei der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans eine Erweiterung des Gewerbegebiets um 6,8 Hektar vorgesehen. Für Heimerzheim sei die Ausweisung einer Gewerbefläche Richtung Weilerswist um 15 Hektar vorgesehen. Für die Gewerbegebiete Heimerzheim Süd und Heimerzheim Nord bestünden keine Erweiterungsmöglichkeiten.

Hinsichtlich der Werbetafeln sagt die CDU, sie dürften aufgrund gesetzlicher Regelungen nur mit weitem Abstand zur Bundesstraße errichtet werden. Daher sei von der PEG ein entsprechend großflächiges Werbebanner angebracht worden. Die Orientierungsbeleuchtung werde bis zum Beginn der dunklen Jahreszeit durch eine vollwertige Straßenbeleuchtung ersetzt.

Neben der vorgeschriebenen Mindestversorgung, die durch die Telekom zu schaffen ist, sei für das Gewerbegebiet durch den Regionalanbieter bn:t Bonn eine leistungsstarke Breitbandversorgung geschaffen worden. Die Geschäftsführung der PEG lade die Gewerbetreibenden des Gewerbeparks Odendorf und den Aufsichtsrat der PEG halbjährlich zum "Stammtisch" ein, der sehr gut besucht werde. Von den Geschäftsinhabern sei auch die Idee eines Gewerbefestes nach Abschluss des Straßenausbaus eingebracht worden. "Insgesamt wird das ein attraktives und modernes Zentrum für Gewerbe in Swisttal", freut sich Kalkbrenner. "Wir sind auf dem richtigen und auf einem nachhaltigen Weg."

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