Swisttal-Heimerzheim Projekt "Vernetztes Seniorenbüro" soll älteren Menschen helfen

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Gerhard Endruschat und sein Team koordinieren die Unterstützung für ältere Menschen in Swisttal. Das Ziel: Ältere Menschen sollen länger ihre selbstständige Lebensführung erhalten, damit sie möglichst lange zu Hause leben können.

 Gerhard Endruschat ist der neue Swisttaler Seniorenbeauftragte. Er möchte auch in Buschhoven eine Anlaufstelle einrichten.

Gerhard Endruschat ist der neue Swisttaler Seniorenbeauftragte. Er möchte auch in Buschhoven eine Anlaufstelle einrichten.

Foto: Kohls

Gerhard Endruschat ist seit kurzem offiziell der Seniorenbeauftragte der Gemeinde Swisttal. Vor zwei Jahren war er in Vorruhestand gegangen und hat nun ein vielversprechendes Projekt zur Unterstützung von Senioren initiiert. Bereits Ende Juli hatten er und seine Mitstreiter, Kurt Fiedler und Rolf Kirleis, die Arbeit im Seniorenbüro aufgenommen. Es ist in den Räumen des Bürgerbüros an der Kirchstraße 22 untergebracht und montags von 14 bis 16 Uhr geöffnet.

Geboren wurde der heutige Heimerzheimer 1954 in Bedburg. Aufgewachsen ist Endruschat in Bergheim, wo er auch zur Schule ging. In der Schule des Bundes in Dieburg bei Darmstadt begann er eine Beamtenlaufbahn und machte einen Abschluss als Diplom-Verwaltungsfachwirt.

Nebenbei bildete er sich als Betriebspädagoge an der Universität Koblenz-Landau weiter und absolvierte eine Fortbildung für Erwachsenenbildung an der Pädagogischen Hochschule Weingarten. Als Kommunikationstrainer war er acht Jahre lang im Bereich Personalentwicklung und Ideenmanagement für die Telekom tätig.

Mit seiner Frau, seinem Sohn (13) und seiner Tochter (15) zog er 2002 von Bergheim nach Swisttal. Endruschat hatte die Idee, eine ehrenamtliche Einrichtung zu schaffen, in der sich jeder mit seinem Wissen einbringen kann, um unterstützende Seniorenarbeit in der Gemeinde zu leisten. "Menschen zu helfen, macht Spaß und verschafft einem viele Erfolgserlebnisse", erzählt er.

Das Projekt "Vernetztes Seniorenbüro", wie Endruschat es nennt, wird vom Bund mit rund 20 000 Euro gefördert. Ziel ist es, älteren Menschen zu helfen, ihre selbstständige Lebensführung zu erhalten, damit sie möglichst lange zu Hause leben können.

Im Büro finden die Senioren Ansprechpartner, an die sie sich vertrauensvoll wenden können und die ihnen bei der Lösung von Alltagsproblemen helfen. Es handelt sich dabei um Tätigkeiten wie die Begleitung zu einem Arzt oder einer Apotheke, die Übernahme von Einkäufen oder auch kleiner Reparaturen im Haushalt.

Die Basis dafür ist das ehrenamtliche Engagement von Bürgern, deren Arbeit vom Seniorenbüro wie ein Netzwerk koordiniert wird. "Ich wünsche mir, dass ein soziales und generationsübergreifendes Netz entsteht, in dem die Leute zuerst helfen und dann später, wenn sie selbst bedürftig sind, auch davon profitieren können", sagt Endruschat.

Um den Menschen die ehrenamtliche Arbeit näherzubringen und sie dafür zu motivieren, startet das Seniorenbüro im Frühjahr die Aktion "Ehrenamt macht mobil": Für einige Wochen können Mitbürger, die als Ehrenamtliche tätig sind, ein elektrisch betriebenes Auto, das von der RWE zur Verfügung gestellt wird, kostenlos ausleihen. Interessierte erhalten es ebenso, wenn sie sozusagen als "Gegenleistung" einen ehrenamtlichen Dienst übernehmen.

Geplant ist auch die Aktion "Senioren helfen Senioren". Später soll "Junioren helfen Senioren" folgen, dabei sollen sich Schüler ihr Taschengeld aufbessern dürfen, wenn sie älteren Menschen kleinere Aufgaben, wie etwa Rasen mähen, abnehmen. Zudem soll in Buschhoven im März ebenfalls ein Seniorenbüro eröffnet werden. Derzeit werden dafür vier bis fünf ortsansässige Freiwillige gesucht.

Interessierte können sich an Gerhard Endruschat wenden: Am Kottengrover Maar 82, Swisttal-Heimerzheim, Telefonnummer 02254/600999, per E-Mail an endy-swisttal@t-online.de oder montags zwischen 14 und 16 Uhr im Seniorenbüro vorbeischauen.

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