Projekt Seniorenwohnen im Heimerzheimer Ortskern Parkplätze sind das größte Problem

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Große Resonanz auf die Info-Veranstaltung: 120 Interessierte waren gekommen. Insgesamt sollen in der barrierefreien Anlage acht Wohngruppen mit 80 Einzelzimmern entstehen.

 Beim Informationsabend zur geplanten Seniorenwohnanlage in Heimerzheim stand Projektmanager Heinrich Doll (vorne stehend) vom Bonner Immobilienunternehmen Forster & Co. Rede und Antwort.

Beim Informationsabend zur geplanten Seniorenwohnanlage in Heimerzheim stand Projektmanager Heinrich Doll (vorne stehend) vom Bonner Immobilienunternehmen Forster & Co. Rede und Antwort.

Foto: Axel Vogel

Auf großes Interesse stieß die Info-Veranstaltung zum Projekt Senioren-wohnen im Heimerzheimer Ortskern. Rund 120 Interessierte waren ins Katholische Pfarrzentrum gekommen, um sich über die geplante Seniorenwohnanlage auf dem Grundstück des ehemaligen Plus-Marktes Kölner Straße/Gartenstraße und eine Anlage für Betreutes Wohnen mit 30 Wohnungen an der Kirchstraße mit einem vorgelagerten Praxisgebäude an der Kölner Straße 42 aus erster Hand zu informieren.

Heinrich Doll von der Firma Forster & Co. als Projektträger, Raoul Pöhler als Geschäftsführer und Birgit Strack als Leiterin einer Einrichtung des künftigen Betreibers Gut Köttenich GmbH aus Aldenhoven sowie Nikolaus Decker als Architekt der BauWerkStadt GmbH & Co KG standen Rede und Antwort.

Gemeinsam mit dem künftigen Betreiber und dessen Konzept sei die Planung für die Altenpflegeeinrichtung auf dem ehemaligen Plus-Gelände entwickelt worden, so Architekt Decker. Vorgesehen sind demnach zwei Baukörper mit Satteldach, nach vorne zur Kölner Straße hin drei-, zur Gartenstraße hin zweigeschossig. Als "Gelenkpunkt" zum Ort ist im Erdgeschoss ein auch für die Öffentlichkeit zugängliches Restaurant mit vorgelagerter Terrasse vorgesehen. Ebenso sind in diesem Bereich ergänzende Einrichtungen wie Friseur, Fußpflege und Gästeappartment geplant sowie Räume für Verwaltung und Team. Insgesamt sollen dort in der barrierefreien Anlage acht Wohngruppen mit 80 Einzelzimmern entstehen, informierte Architekt Decker.

Zu den Wohngruppen erläuterte Einrichtungsleiterin Strack, dass sich die Einzelzimmer mit eigenem Bad um die Wohngruppe mit einer gemeinsamen Wohnküche gruppieren. "Acht bis zwölf Personen teilen sich eine solche Wohnküche. Dort gibt es immer Kontaktmöglichkeiten und Ansprechpartner", erklärte sie. Für die Bewohner soll es diverse Angebote geben, um den Alltag zu strukturieren. Auf der gegenüberliegenden Seite der Kölner Straße soll ein Praxisgebäude entstehen. Am anderen Ende dieses Grundstücks sind an der Kirchstraße drei Gebäudeteile mit 30 Wohnungen für Betreutes Wohnen vorgesehen. Die Wohneinheiten sind zwischen 40 und 75 Quadratmeter groß und können wahlweise als Eigentumswohnung erworben oder zu ortsüblichen Konditionen gemietet werden.

Alle Wohnungen sollen mit modernen Notruf-Systemen ausgestattet werden

Wie Pöhler, Geschäftsführer von Gut Köttenich GmbH, auf Nachfrage erläuterte, sei als einziger Vorbehalt festgelegt, dass die Bewohner über 60 Jahre alt sein müssten, und keine jungen Leute oder Familien einziehen könnten. Ob die Bewohner die Angebote des Seniorenwohnens von Gut Köttenich nutzen, sei ihnen freigestellt. Alle Wohnungen sollen mit modernen Notruf-Systemen ausgestattet werden. Wer möchte, kann Angebote wie Reinigung oder Pflegedienst zubuchen.

Kritisch hinterfragt wurden die aus Sicht einiger Bürger zu geringe Zahl von Stellplätzen, 18 in der Tiefgarage der Seniorenwohnanlage und 25 in der Tiefgarage Betreutes Wohnen und Praxisgebäude. Diese Zahl von Stellplätzen sei zu gering, insbesondere im Verhältnis zu den insgesamt rund 70 Mitarbeitern, die voraussichtlich dort beschäftigt sein werden, sowie in Hinblick auf Besucher, so die Bürger.

Die Zahl der Stellplätze sei von den Genehmigungsbehörden abgesegnet, erklärte Doll. Aus Kostengründen sei die Tiefgaragen-Stellplatzzahl begrenzt und auf dem Grundstück sei kein Platz. Allerdings würden wegen des Schichtbetriebs immer nur ein Drittel der Mitarbeiter gleichzeitig im Haus sein.

Darüber hinaus seien in der Nähe etwa im Bereich Untere Erft weitere, bislang wenig genutzte Parkplätze. Was die Zufahrt zum Praxisgebäude anbelange, sehe man selbst noch Probleme und sei für finanzierbare Vorschläge offen.

Zur Sorge anderer Bürger wegen der gefährlichen Zu- und Ausfahrtsituation zur Kölner Straße entgegnete Architekt Decker, dass man Erkenntnisse aus einem zu erstellenden Verkehrsgutachten einfließen lassen werde.

Ein Anwohner der Kirchstraße verließ wütend und Türe knallend die Veranstaltung mit dem Vorwurf, die Gebäude für Betreutes Wohnen an der Kirchstraße würden künftig sein Haus beschatten, weil sie mit drei Geschossen höher seien als die vorangegangenen Gebäude.

Heinrich Doll vom Projektträger Forster & Co. betonte, dass man sich an den gültigen Bebauungsplan halte.

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