27. Morenhovener Kabarett-Tage im Kreaforum Nicht jammern, klatschen

SWISTTAL-MORENHOVEN · Nein, dieses Programm lässt wirklich nichts aus. Vom Quickie bis zu den alten Römern, von Krisen aller Art bis zur Ausrufung der Monarchie. Kurzum: Es geht tüchtig zur Sache bei den 27. Morenhovener Kabarett-Tagen, die nach Jürgen Beckers Parforceritt durch die Kunstgeschichte Anfang September nun in die Hauptsaison starten. Es gibt noch Karten.

 Feiert sein Debüt in Morenhoven: Lars Redlich.

Feiert sein Debüt in Morenhoven: Lars Redlich.

Foto: KREAFORUM
  • Zauberhaft, nicht wahr? Aber bei Ken Bardowicks, der sich mit seiner besonderen Mischung aus Magie und Kabarett auch in Morenhoven längst eine treue Fangemeinde erobert hat, wartet hinter all den Tricks immer noch eine weitere, ausgesprochen hintergründige Ebene darauf, entdeckt zu werden. Diesmal gibt er den charmanten Gentleman-Betrüger mit skurrilen Geschichten und visuellen Effekten. Mehr dazu am Freitag, 24. Oktober.
  • "Nicht jammern, klatschen", lautet hingegen die Devise von Klaus-Jürgen "Knacki" Deuser, dem Erfinder und Moderator des erfolgreichen Comedy-Formats "Nightwash". Der klassisch-amerikanische Stil ist auch seiner. Und so heißt es am Samstag, 25. Oktober: "That's Entertainment", live und in Farbe.
  • Zu den Pionieren und Publikumslieblingen der Kabarett-Tage zählt ohne Zweifel Erwin Grosche, der nunmehr schon "Volume 2" seines aktuellen "Warmduscherreports" vorlegt. Mit "Kurzszenen voller Anmut und Lebensfreude", die bei allen, die ihn kennen, längst Kultstatus besitzen. Am Samstag, 8. November, schaut Grosche mal wieder auf einen Sprung herein.
  • Ein Mann der ersten Stunde bei den Morenhovener Kabarett-Tagen ist Konrad Beikircher, der am Dienstag, 11. November, einen historisch-vergnüglichen Blick auf die Varusschlacht wirft. Und dennoch ernsthaft-informativ bei der Sache bleibt. Nur auf eine Frage weiß auch er (noch) keine Antwort: Was um alles in der Welt hatte Varus, der "Zumwinkel der Antike", mit seinen Soldaten ausgerechnet im Weserbergland zu suchen? Oder wollte er gar nicht dorthin? War es am Ende bloß ein Fehler im Navi? Der Abend findet zum Abschluss des Aktionsjahres "Römisches Rheinland 2014" im LVR-Landesmuseum statt.
  • Matthias Reuter, Musikkabarettist aus Oberhausen, tritt am Freitag, 14. November, in der Krea an, um ein für allemal die These zu widerlegen, der Homo sapiens sapiens sei die Krone der Schöpfung. Sein Fazit im typisch lakonischen Tonfall aus dem Pott: "Die Menschen sind ne Krisenherde."
  • Und um an dieser Stelle die Frage von Dietrich "Piano" Paul im Voraus zu beantworten: Ja, Journalisten können denken. Wir sind - da hat er noch mal Glück gehabt - auch gar nicht nachtragend und empfehlen unverdrossen sein Musikkabarett am Samstag, 15. November, das ja wohl hoffentlich auch andere Berufsgruppen kritisch unter die Lupe nimmt.
  • Bevor es am Freitag, 21. November, Jens Neutag dem Publikum "schön scharf" anrichtet. Seine Pointen zielen exakt ins Schwarze, er verzichtet wohltuend auf Manierismen oder den viel zitierten erhobenen Zeigefinger, und damit hat er auch in Morenhoven schon überzeugt.
  • Schwarz wie die Tasten seines früheren Instruments ist der Humor des vormaligen Organisten Uli Masuth, Sarkasmus sein ureigenes Metier. Wenn er also am Samstag, 22. November, verspricht, "die gute Nachricht" zu verkünden, wäre doch wohl eine gewisse Skepsis angebracht.
  • Wohingegen sich Henning Schmidtke an den irischen Spruch hält: "Als Gott die Zeit erschuf, machte er genug davon." Warum also glauben wir eigentlich, möglichst abgehetzt wirken zu müssen, damit man uns für voll nimmt? Selbst schuld, findet Schmidtke und erklärt am Freitag, 28. November, warum.
  • Höhepunkt der Saison ist selbstredend die Verleihung der Morenhovener Lupe am Samstag, 29. November: Ausgezeichnet wird der Bonner Schauspieler, Regisseur und Kabarettist Bill Mockridge, Gründer des Springmaus Improvisationstheaters.
  • Multiinstrumentalist Lars Redlich feiert am Freitag, 5. Dezember, sein Morenhovener Debüt. Er ist, was man einen Geheimtipp nennt; einer, der laut Klaus Grewe vom Vorstand der Initiative Kultur und Spektakel im Swisttal aber nicht mehr lange geheim bleiben dürfte.
  • Geradezu majestätisch klingt das Veranstaltungsjahr im Kreaforum am 6. Dezember aus. Mäc Härder erklärt sich zum "König von Franken" und macht Ludwig II. Konkurrenz. Zwar war der Kabarettist aus Bamberg schon zwei Mal in Morenhoven zu Gast, aber seinerzeit doch irgendwie ein wenig bescheidener, oder?

Karten unter www. kreaforum.de. Das Solo von Werner Koczwara und die Schlachtplatte sind ausverkauft.

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