Schließung der Ortsdurchfahrt "Miel könnte an Wert verlieren"

SWISTTAL-MIEL · In einem Brief an die Mieler Bürger sprechen sich Ursula Muckenheim-McGunigel und Joachim Güttes, Ratsmitglieder der Bürger für Swisttal (BfS), gegen die geplante Schließung der Bonner Straße/B 56 im Zusammenhang mit dem möglichen Bau der Ortsumgehung aus.

 Weiterhin befahrbar soll die Bonner Straße als Ortsdurchfahrt bleiben. Das fordern die Bürger für Swisttal.

Weiterhin befahrbar soll die Bonner Straße als Ortsdurchfahrt bleiben. Das fordern die Bürger für Swisttal.

Foto: Roland Kohls

Im Planfeststellungsverfahren, das für Ende 2015 zu erwarten sei, bestehe letztmalig die Möglichkeit, Einfluss auf die bestehenden Pläne zu nehmen, heißt es in dem Brief. "Gravierende Einwände sollten mit den Bürgern vor der Entscheidung erörtert und der Wille der Mehrheit und der direkt Betroffenen ge- und beachtet werden, damit die geplanten Projekte überhaupt Akzeptanz finden können", schreiben die Ratsmitglieder. Sie schlagen den Bürgern vor, einen Antrag auf "Offenhaltung der Bonner Straße/B 56 " zu stellen, und zwar bereits im Vorfeld des Planfeststellungsverfahrens.

Nach dem Eindruck der BfS ist eine Mehrheit der Mieler für eine Durchgängigkeit der Bonner Straße. Die Anwohner der Bonner Straße sähen jedoch vermutlich die Chance auf Verkehrsberuhigung in Gefahr. Das sei verständlich. Eine Beruhigung könne aber auch bei Beibehaltung der offenen Durchfahrt gewährleistet werden. Erfolgreiche Beispiele für Ortsberuhigungen ohne eine Sackgassenlösung seien in Lüftelberg, Roisdorf oder Hönningen an der Ahr zu finden. Eine Sackgassenlösung stelle eine wesentliche Verschlechterung des Gewerbestandortfaktors dar, so die BfS. Die Faktoren Ortsentwicklung und Ortsattraktivität könnten weiter absinken. Daraus folge, "dass Miel als Wohn- und Lebensort zusätzlich und nicht hinnehmbar an Wert verlieren könnte".

Einrichtungen wie das neue Buskonzept mit der vorteilhaften Anbindung an die neue Landhüpfer-Linie würden wesentlich gestört werden, sollte nur ein Weg in den Ort hinein und wieder hinaus führen. Auswirkungen durch die veränderten Rettungswege seien ebenso neu zu bewerten. Fahrzeiten von Feuerwehr, Rettungsdienst und Notarzt könnten sich durch die Schließung verlängern.

Bürgersprechstunde am Freitag

Die Schließung und der Rückbau der Straße ostwärts der Autobahn sei "eine endgültige und unumkehrbare Entscheidung", und zukünftige Änderungen aus finanzieller Sicht vermutlich unmöglich. Deshalb schlägt die BfS vor, die Bonner Straße als Gemeindestraße nur für Anlieger zu deklarieren.

Weiter heißt es: "Es ist unser Ziel, dem Einwohnerwillen Gehör zu verschaffen und den politischen Willen der Gemeinde in das Bundesverkehrsministerium zu senden. Aus informellen Gesprächen mit den anderen politischen Kräften im Rat wissen wir, dass diese sich eine Unterstützung des Antrages vorstellen können."

Über das Thema informiert die BfS am Freitag ab 18.30 Uhr bei einer Bürgersprechstunde in der "Post".

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