Klassentreffen in Odendorf Jahrgang traf sich 50 Jahre nach der Entlassung

SWISTTAL-ODENDORF · Die größte Überraschung für ihre ehemaligen Klassenkameraden hatte Gertrud Trimborn beim Klassentreffen 50 Jahre nach der Entlassung aus der damaligen Katholischen Volksschule Odendorf: eine Postkarte.

 50 Jahre nach seiner Entlassung traf sich der Jahrgang in Odendorf.

50 Jahre nach seiner Entlassung traf sich der Jahrgang in Odendorf.

Foto: Wolfgang Henry

Diese Karte hatte ihr Klassenkamerad Theodor Lüdcke vor mehr als 50 Jahren an den damaligen Lehrer Rudolf Bungart in dessen Kur in Bad Mergentheim geschickt, in fein säuberlicher Schülerschrift: "Recht herzliche Grüße und eine gute Erholung wünschen Ihnen meine Eltern, Brüder und ihr Schüler Theodor."

In den Besitz dieser Karte gekommen war Gertrud Trimborn durch ihren Cousin, der als Sammler die Karte im Internet ersteigert und seiner Odendorfer Cousine geschenkt hatte. Diese wiederum gab sie beim Klassentreffen zurück an den Absender Theodor Lüdcke. 1956 waren die Mädchen und Jungen eingeschult worden und hatten die Katholische Volksschule 1964 nach acht Jahren beendet.

Ihre Berufswahl reichte danach von Einzelhandelskaufmann - Kauffrau gab es noch nicht - über Textilfachverkäuferin bis zu Bauzeichnerin. Viele der Ehemaligen waren in Odendorf oder der Umgebung geblieben, eine lebt in den Niederlanden und eine war zum Klassentreffen angereist aus dem Rheingau.

Im Café von Sturm erinnerten sie sich noch gut daran, wie sich zwei Jahrgänge einen Klassenraum und eine Lehrerin beziehungsweise Lehrer gleichzeitig teilten. Das sei ganz einfach so gewesen, dass eine Klasse Stillarbeit gehabt habe, während die andere parallel unterrichtet wurde, erzählte Brigitte Melzer geborene Zochert, die das Treffen gemeinsam mit Agnes Schnichels, geborene Holzke organisiert hatte.

Insgesamt habe es in dem Schulgebäude vier Klassenräume gegeben, in denen dann die acht Klassen untergebracht waren. Als das Schulgebäude umgebaut wurde, fand der Unterricht im damaligen Dorfsaal Esser statt. "Dort war es so kalt, dass wir manchmal im Mantel dagesessen waren. Und wir mussten Klütten (Briketts) für den Bollerofen mitbringen", erinnerten sich die Ehemaligen.

Handarbeitsunterricht hatten nur die Mädchen. Die Jungen spielten währenddessen Fußball. Und verpassten dabei das Vorlesen von Monika Koch. Denn sie sei so "hochgradig kurzsichtig" gewesen, dass sie keine Handarbeiten habe machen können und stattdessen ihren Mitschülerinnen vorgelesen habe.

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