Swisttal Geistlicher kehrt in seine Gemeinde zurück

SWISTTAL · In die Gemeinde zurückkehren wird der Geistliche aus dem Pastoralteam des Seelsorgebereiches, gegen den es Anfang 2013 den Anfangsverdacht einer "sexuellen Grenzverletzung" in einer Kindertagesstätte gegeben hatte.

 Verlas die Erklärung: Christoph Heckeley.

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Foto: Borhau-Karsten

Das Verfahren war, wie berichtet, im Juni 2013 von der Staatsanwaltschaft Bonn "mangels eines Tatnachweises eingestellt" worden, erinnert das Erzbistum jetzt. In einem weiteren Verfahren sei abschließend verfügt worden, dass "das Verfahren sich gegen einen unbekannten Täter, nicht aber gegen eine bestimmte, der Tat verdächtige Person gerichtet hat".

Über die Rückkehr des Geistlichen in das Pastoralteam Swisttal haben die Verantwortlichen des Erzbistums um den Leiter der Hauptabteilung Seelsorge-Personal, Pfarrer Stephan Weißkopf, die Gremien, Eltern und Mitarbeiter der betroffenen katholischen Kindertagesstätte in einem Gesprächsabend sowie die Gläubigen am Wochenende in den Gottesdiensten informiert. Parallel setzte der Pressesprecher des Erzbistums, Christoph Heckeley, die Presse in Kenntnis.

Die letzten Monate seien keine leichte Zeit gewesen, auch wenn alle Beteiligten umsichtig und zielgerichtet nach den Vorschriften zum Umgang mit Verdachtsfällen sexuellen Missbrauchs im Erzbistum Köln gehandelt hätten. Nach der Einstellung des Verfahrens sei die Frage zu klären gewesen, wie die Rehabilitation des betroffenen Geistlichen gelingen könne.

Vor Ort im Seelsorgebereich Swisttal sei in vielen Bereichen deutlich geworden, dass es zu seiner möglichen Rückkehr als Seelsorger sowohl Zustimmung und Ablehnung gebe. "Auch durch begleitete Gesprächsprozesse konnten diese unterschiedlichen Ansichten einander nicht ausreichend angenähert werden", teilt Pfarrer Weißkopf in der Presseveröffentlichung mit. "Wir nehmen die Positionen aller Beteiligten sehr ernst und sind uns bewusst, dass sie sich offenbar nicht einfach ausgleichen lassen.

Wir nehmen aber auch die Position und den Wunsch des Geistlichen ernst: Das Verfahren gegen ihn ist eingestellt und er wünscht sich einen Wiedereinsatz in Swisttal." Von sich aus habe der Geistliche entschieden, dass er nicht mehr in der Kindergartenpastoral tätig werde.

"Mit ihm sind wir überzeugt, dass dieser modifizierte Einsatz hilfreich ist, das verlorene Vertrauen wieder aufzubauen. Wir sind uns bewusst, dass diese Entscheidung für manche schwer nachvollziehbar sein mag. Uns ist auch bewusst, dass der Aufbau von Vertrauen ein langwieriger Prozess ist, der durch entsprechende Unterstützungsangebote des Erzbistums begleitet werden muss", heißt es dort. Diese Unterstützung biete das Erzbistum an und bitte alle Beteiligten, weiterhin im Gespräch zu bleiben. Nur so könnten Vorbehalte abgebaut werden.

Dem Priester war aus dem Kreis der Eltern eines katholischen Kindergartens vorgeworfen worden, er habe sich in einer von ihm betreuten Kindergartengruppe vor einem dreieinhalbjährigen Mädchen entblößt.

Der Vorwurf basierte auf der Darstellung des Mädchens, das auch von der Polizei gehört wurde, und einer Erzieherin. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe hatte das Erzbistum Köln den Priester beurlaubt und ihn angewiesen, seine Dienstwohnung bis zur Klärung der Sache zu verlassen. Der Geistliche, der den Kindergarten bereits seit zehn Jahren betreut hatte, hatte die Vorwürfe stets bestritten.

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