Sportanlage Buschhoven-Morenhoven-Miel Finanzierung steht auf der Kippe

SWISTTAL · Gefährdet ist die Finanzierung des Sportstättenkonzepts und damit der neuen Gemeinschaftssportanlage Buschhoven-Morenhoven-Miel, weil ein Baustein wankt: Der vorgelegte Bebauungsplan für den alten Tennensportplatz Morenhoven muss geändert werden.

Um vier waldnahe Grundstücke auf dann nur noch 20 Baugrundstücke soll der Bebauungsplan reduziert werden. Damit soll die Schutzzone zum angrenzenden Wald mit europäischem Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) wieder auf die von Naturschutzverbänden und Forstbehörde als Trägern öffentlicher Belange empfohlenen 35 Meter erweitert werden.

Begründung: Die Sicherheit von Bürgern im Fallbereich von Bäumen, Waldbrandgefahr und der besondere Schutz des FFH-Gebietes. Das hat der Planungs- und Verkehrsausschuss (PVA) mit der neuen Stimmenmehrheit von SPD, Bündnis90/Die Grünen, Bürger für Swisttal (BfS) und FDP bei einer Enthaltung der BfS beschlossen. Nur die Vertreter der CDU stimmten dem Satzungsbeschluss des B-Plans zu.

Diese Entscheidung bedeutet einerseits eine zeitliche Verzögerung von rund einem halben Jahr, weil der Plan geändert und dann erneut ins Verfahren mit Offenlegung, Ausschuss- und Ratsberatungen gehen muss. Folglich verzögert sich auch die Umsetzung des Sportstättenplans, weil die Finanzierung an den Verkauf der alten Sportplätze Morenhoven und Buschhoven gekoppelt ist. "Mit allen Folgen für die Sportvereine", warnte Jürgen Pump (CDU).

Eine weitere drohende Folge machte die Beigeordnete Petra Kalkbrenner deutlich: "Der Investor hat uns vorher gesagt, dass er ohne die vier Grundstücke finanzielle Einbußen in nicht unerheblichem Maße haben wird und er das nicht hinnehmen wird." Zahlen zu möglicher "finanzieller Kompensation" konnte sie in öffentlicher Sitzung nicht nennen. Das wäre in nicht-öffentlicher Sitzung möglich gewesen, wie sie dem GA sagte, das habe der Ausschuss nicht gewollt. "Es ist ein sehr enttäuschendes Ergebnis und für die Sportler eine Katastrophe", sagte sie.

Beigeordnete sucht Gespräch mit dem Investor

Ohne die vier Grundstücke hätte auch die SPD den B-Plan mittragen können, trotz ihres grundsätzlichen Nein zum Sportstättenkonzept, sagt Ernst Ostermann, so aber nicht. Die jetzt folgende Verzögerung sei bedauerlich, so Monika Goldammer (FDP), aber man habe frühzeitig auf die Bedenken hinsichtlich des Abstands hingewiesen.

Wie berichtet, hatten SPD, FDP und Grüne - die BfS sind erst jetzt neu im Rat - mehrfach Bedenken geäußert und den Verzicht auf die vier Häuser innerhalb der 35-Meter-Schutzzone zum Wald gefordert, um das Baugebiet an sich und als wichtigen Finanzierungsbaustein der geplanten Kunstrasenplätze nicht zu gefährden. Die Beigeordnete erläuterte wiederholt, dass es sich bei dem 35-Meter-Abstand um keine rechtliche Bindung, sondern um eine Empfehlung handele.

Insofern sei der B-Plan "rechtlich nicht zu beanstanden", so Friedrich Hansen (CDU). Seine Fraktion hielt zehn bis 15 Meter Abstand für ausreichend, zumal eine so genannte "Grunddienstbarkeit" für die Grundstücke eingetragen werden sollte mit Haftungsausschluss und Duldungspflicht von möglichen Beeinträchtigungen.

Sich die "Pistole auf die Brust setzen lassen", um den B-Plan trotz ihrer Bedenken durchzuwinken, wollten Joachim Güttes (BfS) und Andreas Hoheisel (Grüne) nicht. Güttes sagte, die BfS stehe zum Sportstättenkonzept, wenn die Finanzierung stehe, was der Bürgermeister auch stets versichert habe. "Heute sieht es dann so aus, dass es an diesen vier Häusern hängen soll. Wer hat dann den Fehler gemacht: Die, die die vier Häuser geplant haben, oder die, die heute entscheiden, dass sie das wegen der Gefahren nicht mittragen können?", fragte Güttes.

Wie Kalkbrenner dem GA sagte, wolle sie mit dem Investor sprechen und über das Ergebnis in der Ratssitzung am Mittwoch, 3. September, 17.30 Uhr, informieren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort