40 Jahre Priesteramt Festmesse mit Konzert zum Jubiläum

SWISTTAL · Pater Stanislaus Friede freut sich auf kommenden Sonntag. Denn genau am 3. Mai vor 40 Jahren wurde der heute 68-jährige leitende Pfarrer der Swisttaler Seelsorgeeinheit zum Priester geweiht.

 Vor 40 Jahren wurde Pater Stanislaus Friede zum Priester geweiht. Das Jubiläum feiert er mit einem Dankgottesdienst am Sonntag.

Vor 40 Jahren wurde Pater Stanislaus Friede zum Priester geweiht. Das Jubiläum feiert er mit einem Dankgottesdienst am Sonntag.

Foto: Axel Vogel

Sein rundes Jubiläum feiert er gemeinsam mit den Gläubigen bei einem Dankgottesdienst am Sonntag um 17.30 Uhr in der Sankt Martinus Pfarrkirche in Ollheim. Integriert in die Messe ist ein festliches Orgelkonzert auf der vor einem Jahr restaurierten Ludwig-König-Orgel.

"Das Konzert war ursprünglich für den 5. Mai vorgesehen. Da habe ich mir gesagt, dann können wir dieses auch während der Dankmesse erklingen lassen. Sonst hätte ich vielleicht gar nicht groß gefeiert", betonte der Jubilar. Mitfeiern werden allerdings auch Brüder aus seinem Orden, der Kongregation zum Heiligen Erzengel Michael.

Seinen Beruf übt Pater Friede mit Leidenschaft aus, auch wenn "ich mir die Berufe Musiker und Lehrer (Latein und Mathematik) vorstellen konnte", erzählt Friede. 1947 im polnischen Gdingen geboren, stammt er aus einer deutschstämmigen, religiösen Familie, in der auch unter der kommunistischen Herrschaft in Polen deutsch und kaschubisch gesprochen wurde.

Durch die heimliche Teilnahme am Religionsunterricht als Jugendlicher, damals ein schweres Vergehen, flog Friede von der Schule, konnte jedoch dank der Freundschaft seines Pfarrers mit dem Schulleiter trotzdem sein Abitur "bauen".

Solche Erlebnisse und das Leben der Menschen unter der marxistischen Diktatur bewogen den jungen Polen ("ich habe mich immer als Pole gefühlt"), einen religiösen Weg einzuschlagen. 1964 trat Friede in die 1921 gegründete polnische Kongregation zum Heiligen Erzengel Michael ein; 1968 legte er die Ewige Profess ab. Ein Studium der Philosophie und Theologie folgte in Krakau. In der Nähe der Universitätsstadt, im Mutterhaus des Ordens, wurde er zum Priester geweiht.

Ein persönlicher und beruflicher Einschnitt war für Friede der Umzug nach Deutschland, insbesondere nach Köln. Der damalige Kölner Erzbischof Joseph Höffner wollte nämlich durch die Einstellung polnischer Priester dem Priestermangel entgegenwirken. "Ich bestand allerdings auf eine legale Ausreise", machte Friede deutlich.

Seit 1975 wohnt der Priester und Ordensbruder, der die deutsche und die polnische Staatsangehörigkeit besitzt, in Deutschland. Zunächst tätig als Kaplan an der Bonner Sankt Hedwig Kirche wurde Friede 1984 zum Pfarrer in Buschhoven und Morenhoven ernannt. Er führte 2003 den Zusammenschluss der Swisttaler Gemeinden zum Seelsorgerverband durch und ist seitdem dort leitender Seelsorger. Bis 2014 war Friede auch Dechant des Dekanates Meckenheim/Rheinbach.

Für ihn war und ist wichtig, "den Menschen zu zeigen, was es heißt, aus dem Glauben zu leben". "Ich erreiche die Menschen vor allem in privaten Einzelgesprächen", betont Friede, der sich als Swisttaler empfindet. Ab und zu im Jahr zieht es ihn indes in seine polnische Heimat.

Die Festmesse findet am Sonntag, 3. Mai, 17.30 Uhr, in Sankt Martinus Ollheim, Pfarrscheune statt; gespielt werden Orgelstücke von Carl-Philipp Emanuel Bach, Girolamo Frescobaldi und Johann Philipp Krieger.

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